USA verurteilen neue Gewalt in Burundi

Eine Woche vor der Parlamentswahl in Burundi hat sich die US-Regierung besorgt über die anhaltende Gewalt in dem afrikanischen Land gezeigt. Die USA verurteilten den Granatanschlag vom Freitag in der Hauptstadt Bujumbura und die anhaltende Gewalt.

Warnung vor Jugendbanden in Burundi: USA erwägen Einreisesperren nach Gewalt (Bild: sda)

Eine Woche vor der Parlamentswahl in Burundi hat sich die US-Regierung besorgt über die anhaltende Gewalt in dem afrikanischen Land gezeigt. Die USA verurteilten den Granatanschlag vom Freitag in der Hauptstadt Bujumbura und die anhaltende Gewalt.

Das US-Aussenministerium forderte den burundischen Präsidenten Pierre Nkurunziza auf, die für den kommenden Freitag geplante Parlamentswahl zu verschieben. Unter diesen Umständen könne es «keine glaubwürdigen, freien, fairen und demokratischen Wahlen» geben, sagte Sprecher Jeff Rathke in Washington.

Bei der Explosion einer Granate in einem Kleinbus im Zentrum von Bujumbura waren am Freitag zwei Menschen verletzt worden. Bereits zwei Stunden zuvor war in der Innenstadt eine Granate explodiert, dabei wurden drei Autos beschädigt. Ausserdem wurde am Freitag ein oppositioneller Demonstrant erschossen.

Rathke sagte, Washington sei besorgt wegen der Gewalt durch die Jugendmiliz der Regierungspartei, Imbonerakure, sowie durch die Einschränkung des Rechts auf friedliche Versammlung. Dem Sprecher zufolge plant die US-Regierung Visabeschränkungen für Verantwortliche für die Gewalt.

Schon über 30 Tote

In Burundi gibt es seit Wochen Proteste gegen Präsident Pierre Nkurunziza. Dabei wurden bereits mehr als 30 Menschen getötet. Die Proteste richten sich insbesondere gegen die Kandidatur des seit zehn Jahren regierenden Staatschefs für eine dritte Amtszeit. Die Präsidentschaftswahl ist für den 26. Juni geplant.

Die burundische Regierung erklärte am Freitag, der Wahlprozess werde wie geplant mit den Parlaments- und Kommunalwahlen am 5. Juni eingeleitet. Diese waren wegen der Spannungen bereits um zehn Tage verschoben worden. Die EU hatte am Donnerstag angekündigt, keine Wahlbeobachter nach Burundi zu schicken, weil derzeit keine «glaubwürdigen Wahlen» möglich seien.

Das Rote Kreuz in Burundi teilte mit, es habe mehrere Berichte über Vergewaltigungen erhalten. Am Freitag brachten Rotkreuzhelfer demnach im Stadtteil Buterere in Bujumbura ein zwölfjähriges Mädchen in Sicherheit. Anwohner berichteten, ein Polizist habe das Kind vergewaltigt. Auch im Viertel Musaga sagten Anwohner, Polizisten würden ihre Kontrollgänge dazu nutzen, um Frauen und Mädchen zu misshandeln.

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