Die USA wollen die giftigsten syrischen Chemiewaffen auf einem Schiff auf See vernichten. Das teilte die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) am Samstag in Den Haag mit. Die USA hätten auch angeboten, die Kosten zu übernehmen, hiess es.
Der Zeitplan der Kontrollbehörde war ins Stocken geraten, nachdem Albanien die Zerstörung der Kampfstoffe im eigenen Land abgelehnt hatte. Die USA wollten rund 500 Tonnen der tödlichsten Kampfstoffe, darunter Sarin und Nervengas, auf See vernichten, erklärte der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü.
«Zurzeit wird ein geeignetes Marineschiff technisch umgerüstet, um die Operation zu unterstützen und die Kontrollen der OPCW zu ermöglichen», sagte er. Die Chemikalien sollen durch Hydrolyse neutralisiert werden. Dabei werden chemische Verbindungen durch den Kontakt mit Wasser gespalten.
Bis zum 31. Dezember 2013 sollen rund 1300 Tonnen Chemikalien aus Syrien abtransportiert und bis Mitte 2014 vernichtet sein. Die übrigen rund 800 Tonnen Chemikalien, darunter auch Stoffe für die industrielle Produktion, sollen in kommerziellen Unternehmen weltweit vernichtet werden.
Bisher hätten sich dafür 35 Firmen gemeldet, teilte die OPCW mit. Generaldirektor Üzümcü rief die 190 Mitgliedsstaaten auf, sich finanziell an der Operation zu beteiligen. Die Organisation, die in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhält, war vom UNO-Sicherheitsrat mit der Kontrolle der Vernichtung beauftragt worden.
Von den 23 erklärten Chemiewaffenstandorten in dem Bürgerkriegsland wurden alle bis auf einen fristgerecht überprüft. Das gesamte C-Waffen-Arsenal ist nach Angaben der OPCW inzwischen unter Verschluss. Zudem wurden alle Produktionsstätten unbrauchbar gemacht.