Val d’Hérens ist ein Geheimtipp – auch wenn ihn alle schon kennen

Das Val d’Hérens ist weit genug zum Brust aufmachen und klein genug, um intim zu sein. Und man hat es man es fast für sich allein.

Das Val d’Hérens ist weit genug zum Brust aufmachen und klein genug, um intim zu sein. Und man hat es fast für sich allein.

Das Val d’Hérens im Wallis ist ein Geheimtipp. Aber wie meistens, wenn man glaubt, den Geheimtipp zu haben, kennen ihn alle schon. Direkt nach meiner Rückkehr hat eine Freundin ein Bild auf Facebook gepostet, auf dem man sie und ihre Geschwister vor 25 Jahren neben einem wunderschönen Volvo vor den Felsnadeln von Euseigne sieht. Ein Kindheitsklassiker also.

Soll mir aber recht sein. Wenn es alle schon kennen, dann ist das Tal wirklich nicht gefährdet, überlaufen zu werden. Nur warum? In gut drei Auto- oder Zug- und Busstunden ist man von Basel aus dort. Man fährt an den Genfersee, biegt links ab ins Rhonetal, dann bei Sion nochmal links hoch und fertig. Bei guter Witterung eine Spazierfahrt. Bei schlechter nicht. Unsere Rückfahrt fiel auf den Wintereinbruch nach Weihnachten. Sieben Stunden haben wir da schon gebraucht. Nach dreien wird es gemütlich.

Aber jetzt sind wir erst mal da! Das Val d’Hérens ist weitläufig genug, damit die Brust aufgeht. Klein genug, um intim zu sein. Abgelegen genug, um sich jenseits der Welt zu fühlen. Frei von nennenswertem Tourismus und den entsprechenden Bausünden. Stattdessen setzt sich hier der Trend durch, alte Heuschober zu kaufen und sorgfältig zum Liebesnest auszubauen. Unser Favorit (wenn die Besitzer unter den Lesern sind und verkaufen wollen bitte Mail an den sparenden Autor):

Auf unseren Streifzügen haben wir ausserdem angetroffen: Verschiedene Tuningleichen, auf deren einer sich dafür eine Talschönheit geräkelt hat.

Und natürlich kein Tal ohne Talblues. So wie hier in einer Beiz am zweiten Weihnachtsfeiertag.

• Anschauen: die grösste Ansammlung von Viertausendern, die es in den Alpen gibt (Hausberg des Tals ist die Dent Blanche, für das weitere Panorama muss man etwas aufsteigen).

• Abfahren: In zwei kleinen Skigebieten (Évolène und Arolla).

• Einkehren: In der Pension d’Évolène. Sehr feine Küche und natürlich alles ein Drittel billiger als in urbanen Räumen nördlich der Alpen.

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