Das brasilianische Minen-Unternehmen Vale soll durch seine Niederlassung im Kanton Waadt 2006 durch Steuerbefreiung rund drei Milliarden Franken gespart haben. Diese Schätzung legte ein Ökonom der ETH in Lausanne am Sonntagabend im Westschweizer Fernsehen vor.
Der ETHL-Dozent Samuel Bendahan rechnete in der Sendung vor, dass der brasilianische Minen-Gigant Steuergeschenke von insgesamt drei Milliarden Franken erhalten habe. Bei seiner Berechnung stützte sich der Ökonom auf Tätigkeitsberichte und Erklärungen des brasilianischen Unternehmens.
Vale wollte die vorgelegten Zahlen in der Sendung nicht kommentieren. Der für das Steuerdossier zuständige Regierungsrat des Kantons Waadt, Pascal Broulis, wollte die Zahlen weder bestätigen noch dementieren. Sie würden unter das Steuergeheimnis fallen.
Das Unternehmen hatte sich 2006 in Saint-Prex niedergelassen. Es profitierte dabei im Rahmen der „Lex Bonny“ zur Förderung von wirtschaftlichen Erneuerungsgebieten von einer reduzierten Bundessteuer.
So musste das Unternehmen nach seinem Umzug keine Gemeinde- und Kantonssteuern bezahlen und erhielt auf der direkten Bundessteuer eine Reduktion von 80 Prozent.