Die neuseeländische Kugelstösserin Valerie Adams verpasst im Olympiastadion in Rio den dritten Olympiasieg in Folge. Die 31-Jährige verliert das Duell gegen Michelle Carter aus den USA knapp.
Adams, die seit 2010 in Biel lebt und in Magglingen trainiert, war auf dem besten Weg, als erste Leichtathletin der Geschichte in derselben Disziplin zum dritten Mal Olympia-Gold zu gewinnen, ehe ihr die Amerikanerin Michelle Carter einen Strich durch die Rechnung machte.
Mit dem letzten Stoss übertraf die 30-Jährige aus Kalifornien die in Führung liegende Adams und feierte mit der Jahresweltbestleistung von 20,63 m ihren grössten Erfolg der Karriere. Ihre zuvor einzige Medaille an einem Grossanlass hatte die Tochter von Michael Carter, dem Olympia-Zweiten von 1984, an den Weltmeisterschaften 2015 in Peking mit Bronze gewonnen.
Adams schaffte es mit ihrem letzten Versuch nicht, noch einmal zu kontern und verpasste mit der Saisonbestleistung von 20,42 m den perfekten Abschluss einer eindrücklichen Karriere. Insgesamt gewann die Tochter einer Mutter aus Tonga und eines Vaters aus Grossbritannien vier WM-Titel sowie 2008 und 2012 Olympia-Gold. In den Jahren 2010 bis 2014 gewann sie 56 Wettkämpfe in Serie.
Die Neuseeländerin, die im nächsten Jahr heiraten wird, hat ihren Rücktritt noch nicht offiziell bekanntgegeben, weil sie sich für eine allfällige Rückkehr eine Hintertüre offenlassen will. Klar ist, dass sie ihre Zelte in der Schweiz abbrechen wird. Seit 2010 ist sie von Jean-Pierre Egger betreut worden und hat im Berner Seeland gelebt. Nach den Spielen in Rio wird Adams unter anderem auch noch bei Weltklasse Zürich antreten.
Bronze holte die Ungarin Anita Marton, die mit 19,87 m einen nationalen Rekord aufstellte.