Valiant bricht Fusionsgespräche mit Berner Kantonalbank ab

Valiant bricht die Fusionsgespräche mit der Berner Kantonalbank (BEKB) ab. Gleichzeitig kündigte Valiant den vorzeitigen Rücktritt von Präsident Kurt Streit an. Geplant war, dass sich Streit an der Generalversammlung im Mai 2013 nicht zur Wiederwahl stellt.

Blick aufs Logo der Valiant-Bank in Bern (Archiv) (Bild: sda)

Valiant bricht die Fusionsgespräche mit der Berner Kantonalbank (BEKB) ab. Gleichzeitig kündigte Valiant den vorzeitigen Rücktritt von Präsident Kurt Streit an. Geplant war, dass sich Streit an der Generalversammlung im Mai 2013 nicht zur Wiederwahl stellt.

Sein Nachfolger als Präsident des Verwaltungsrats ist der ehemalige Konzernchef der Post, Jürg Bucher. Bucher wurde schon dieses Jahr in den Verwaltungsrat der Berner Regionalbank gewählt. Statt nach der Generalversammlung am 24. Mai übernimmt Bucher nun schon per 1. Januar 2013 das Valiant-Präsidium.

Mit der vorgezogenen Ernennung von Bucher sei gewährleistet, dass die strategische Ausrichtung von Valiant ab 2013 unter seiner Führung stehe, heisst es in einer Mitteilung der Regionalbank vom Sonntagabend weiter.

Dieser Prozess findet ohne die BEKB statt, mit der Valiant in den letzten Wochen Fusionsgespräche geführt hatte. Valiant habe beschlossen, die Gespräche nicht weiterzuführen. Rechtliche Abklärungen hätten ergeben, dass diese Lösung nicht in einem angemessenen Zeitraum zu realisieren wäre.

Die beiden Banken hatten am 5. Dezember Gespräche „über ein mögliches Zusammengehen“ bestätigt, ohne weitere Details zu nennen. Auch den Abbruch der Gespräche wollte Valiant am Sonntag nicht weiter kommentieren. Informationen über die strategische Ausrichtung der Bank wurden für die Bilanzmedienkonferenz vom 6. März 2013 in Aussicht gestellt.

Das Geschäftsjahr 2011 hatte Valiant mit einem um 4,2 Prozent höheren Konzerngewinn von 127,6 Mio. Franken abgeschlossen. Nach dem ersten Halbjahr 2012 musste die Bankengruppe jedoch einen Rückgang im gleichen Umfang bekannt geben. Für das ganze Jahr erwartete Valiant ein „etwas unter dem Vorjahr liegendes Jahresergebnis“.

Ebenbürtige Partner

Mit einer Bilanzsumme von 25,5 Milliarden Franken und rund 1000 Mitarbeitenden ist Valiant nach eigenen Angaben die grösste Regionalbank der Schweiz. Gemessen an der Bilanzsumme ist sie etwa gleich gross wie die Berner Kantonalbank. Beide Banken sind an der Börse kotiert.

Entstanden ist die Valiant 1997 aus der Fusion der drei Regionalbanken Spar + Leihkasse in Bern, Gewerbekasse in Bern und BB Bank Belp. Zugleich wurde eine Privatbank gegründet. Es folgten Übernahmen diverser weiterer Banken und Ersparniskassen. Mitte 2002 stiessen etwa die IRB Interregio Bank und die Luzerner Regiobank dazu.

Im Zuge der Expansion war der Börsenkurs der Valiant stark gestiegen. Im Oktober 2010 kam es dann zu einem Kurssturz. Laut Untersuchung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) hatte Valiant zuvor den Aktienkurs mit Stützungskäufen hoch gehalten. Mitte 2011 gab die Bankengruppe die Zusammenlegung mehrerer Tochterbanken und die Schliessung von zehn kleineren Niederlassungen bekannt.

Nächster Artikel