Im Rennen um die Übernahme der berühmten Therme Vals haben beide Interessenten ihre Offerten nachgebessert. Der Schöpfer des Bades, Architekt Peter Zumthor, konnte dabei einen weiteren Teilsieg erringen gegen den Churer Immobilienunternehmer Remo Stoffel.
Die Therme und das Hotel dazu sind im Besitz der Gemeinde. Der Valser Gemeinderat und der Verwaltungsrat der Hotel und Thermalbad AG sind der Ansicht, dass Vals notwendige Millionen-Investitionen in die Infrastruktur nicht aufbringen kann. Deshalb soll die Anlage verkauft werden – mit der Auflage, dass in beträchtlichem Umfang investiert wird.
Den Stimmberechtigten empfiehlt der Gemeinderat wie schon bei den ursprünglichen Angeboten nun auch bei den nachgebesserten, den Zuschlag Zumthors Interessengemeinschaft zu geben. Das erklärte Gemeindepräsidentin Margrit Walker-Tönz am Mittwoch in Chur vor den Medien.
In der Originalofferte bot Zumthor der Gemeinde für Therme und Hotel 5,6 Millionen Franken und wollte 45 Millionen in ein von ihm entworfenes, neues Therme-Hotel investieren. Immobilienunternehmer Stoffel bot eine Million Franken und stellte einen Hotelneubau für 50 Millionen in Aussicht.
Weitere Bauten als „Zückerchen“ angeboten
Nun haben Zumthor und Stoffel ihre Kaufangebote auf 7,1 beziehungsweise 7,8 Millionen Franken erhöht. Weiter will Zumthor in Vals für 16 Millionen ein grosses Personalhaus und ein Bergrestaurant bauen. Stoffel wiederum wirft eine neue Mehrzweckhalle in die Waagschale, deren Baukosten von 12 Millionen Franken er zur Hälfte übernehmen will.
Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass Zumthor mit seinen Zusatzangeboten die Bedürfnisse des Bergdorfes besser trifft als sein Kontrahent. Das geht aus der ebenfalls am Mittwoch präsentierten Abstimmungsbotschaft hervor. Zudem wird die Person Zumthors für den künftigen Erfolg als bedeutsam eingeschätzt.
Den Entscheid über die Zukunft des international bekannten Thermalbades treffen die Valser Stimmberechtigten am 9. März. Sie werden sich dann nicht nur für einen der Interessenten entscheiden müssen, sondern auch die Grundsatzfrage beantworten, ob Vals das Thermalbad tatsächlich veräussern soll.