Wie vier Tage zuvor bei der Flèche Wallonne heisst auch der Sieger bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Alejandro Valverde. Zweiter wird ebenfalls wie vier Tage zuvor in Huy der Franzose Julian Alaphilippe.
Joaquim Rodriguez (Sp) blieb im Sprint der zehn Spitzenfahrer nur Rang 3. Die Schweizer hatten mit der Entscheidung um den Sieg in der 101. Austragung des Eintagesklassikers in den belgischen Ardennen nichts zu tun. Bester wurde Sébastien Reichenbach vom Team IAM Cycling mit Platz 24.
Mit dem Erfolg von Valverde endete auch das vierte der fünf alljährlich stattfindenden Monumente des Radsports mit einem Favoritensieg. Zuvor bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix hatte sich jeweils der Deutsche John Degenkolb durchgesetzt, bei der Flandern-Rundfahrt hatte der ebenso sprintstarke Norweger Alexander Kristoff gewonnen. Die Lombardei-Rundfahrt wird als letzte dieser bedeutendsten Eintagesklassiker jeweils im Herbst ausgetragen.
«La Doyenne», wie Lüttich-Bastogne-Lüttich als ältestes noch bestehendes Eintagesrennen der Welt genannt wird, wurde erst rund 20 km vor dem Ziel richtig lanciert. Zu diesem Zeitpunkt griff Roman Kreuziger an. Einzig Jakob Fuglsang und Giampaolo Caruso gingen mit dem Tschechen mit. Der Vorsprung dieses Trios überstieg allerdings die 30-Sekunden-Grenze nie. 6 km vor Ans, einer Vorortsgemeinde von Lüttich, war dieses Fluchtunternehmen beendet.
Die Entscheidung fiel allerdings erst auf den letzten 200 m dieses 253 km langen Rennens. Valverde hatte mit Daniel Moreno den letzten Ausreisser des Tages gleich selbst gestellt. Im Schlussspurt konnte dem Spanier (einmal mehr) niemand Paroli bieten. So sicherte sich dieser am Tag nach seinem 35. Geburtstag den bereits dritten Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 2006 und 2008. Valverde krönte dergestalt auch die traditionelle Ardennen-Woche. Am Mittwoch Sieger der Flèche Wallonne, war er vor Wochenfrist beim Amstel Gold Race Zweiter hinter Weltmeister Michal Kwiatkowski geworden.
Wie so oft beeinträchtigte auch ein Massensturz das Rennen. Gut 40 km vor dem Ziel kamen mit Vorjahressieger Simon Gerrans, Nairo Quintana, Daniel Martin, Tejay van Garderen und Nicolas Roche zahlreiche prominente Fahrer zu Fall. Auch IAM-Leader Mathias Frank, der bei der Flèche Wallonne seine gute Form bewiesen hatte, erwischte es. Viele andere Fahrer – unter ihnen auch Vincenzo Nibali – waren bei diesem Zwischenfall aufgehalten worden und mussten danach um den Wiederanschluss kämpfen.