Van Praag und Figo ziehen Kandidaturen zurück

Amtsinhaber Sepp Blatter hat bei der Fifa-Präsidentschaftswahl am nächsten Freitag in Zürich nur noch einen Gegenkandidaten. Nach Michael van Praag verzichtet auch Luis Figo auf die Kandidatur.

Kandidiert nicht mehr für das FIFA-Präsidium: Luis Figo (Bild: SI)

Amtsinhaber Sepp Blatter hat bei der Fifa-Präsidentschaftswahl am nächsten Freitag in Zürich nur noch einen Gegenkandidaten. Nach Michael van Praag verzichtet auch Luis Figo auf die Kandidatur.

Der holländische Verbandspräsident Michael Van Praag wird bei der Fifa-Präsidentschaftswahl am Freitag nächster Woche in Zürich ebenso wenig antreten wie der ehemalige Weltfussballer Figo aus Portugal. Der Holländer gab am Donnerstagvormittag seinen Verzicht auf die Kandidatur bekannt, bevor ihm Figo in den Abendstunden, offenbar nach einer Absprache unter den Herausforderern, folgte. Van Praag will an seiner Stelle den jordanischen Prinzen unterstützen. Das teilte van Praags Wahlkampf-Team in einer schriftlichen Erklärung mit.

Van Praag galt als einer der profiliertesten Kritiker Blatters. Vor dem Fifa-Kongress 2014 in Sao Paulo hatte er bei einer Uefa-Sitzung das Wort ergriffen und den im Saal anwesenden Walliser zum Rückzug aufgefordert. Dies hatte Blatter später als schlimmste Brüskierung in seiner Funktionärs-Laufbahn bezeichnet. Der 67-jährige Van Praag wollte nur eine Amtszeit als Fifa-Chef fungieren, um eine Erneuerung des skandalumwitterten Weltverbands einzuleiten.

Offenbar traut die Koalition der Blatter-Gegner eher Prinz Ali zu, möglichst viele Stimmen zu bekommen. Die Mehrheit für Blatter gilt derzeit angesichts der Unterstützung, die der Walliser aus Afrika und Asien erfährt, als nahezu sicher.

Im Fall von Figo fragt es sich, wieso der 42-jährige Portugiese sich überhaupt jemals zu Blatters Herausforderer aufgeschwungen hat. Denn alle Argumente, mit denen er nun den Verzicht auf die Kandidatur begründet, hätte er auch schon vor Monaten oder Jahren anbringen können. So sagt Figo jetzt, die Abstimmung am 29. Mai könne «kein normaler Wahlakt» sein. Er weigere sich, bei einem Wahlprozess mitzumachen, der für «die Abgabe absoluter Macht an einen Mann» konzipiert sei. Gemeint ist natürlich Blatter.

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