VCS lobt Zermatt und Scuol für ihre nachhaltigen Verkehrskonzepte

Wer diesen Winter ohne Auto in die Ferien fahren möchte, ohne dabei seine Mobilität einzuschränken, der fährt am besten nach Zermatt VS oder Scuol GR. Zu diesem Schluss kommt das am Mittwoch in Bern vorgestellte Rating «Mobil & ökologisch» des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS).

Blick auf Scuol und Umgebung (Archiv) (Bild: sda)

Wer diesen Winter ohne Auto in die Ferien fahren möchte, ohne dabei seine Mobilität einzuschränken, der fährt am besten nach Zermatt VS oder Scuol GR. Zu diesem Schluss kommt das am Mittwoch in Bern vorgestellte Rating «Mobil & ökologisch» des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS).

Zum zweiten Mal nach 2011 untersuchte der grüne Verkehrsverband 25 Wintersportorte in der ganzen Schweiz nach den Kriterien eines nachhaltigen Verkehrs. Gegenüber der ersten Erhebung vor zwei Jahren kamen 11 neue Skidestinationen hinzu. Das Rennen machten aber erneut zwei Destinationen, die bereits beim ersten Rating die vordersten Ränge belegt hatten.

Das autofreie Zermatt und Scuol verfügten über ausgezeichnete Verbindungen des öffentlichen Verkehrs und gute Mobilitätsangebote vor Ort, teilte der VCS am Mittwoch mit. Beide Wintersportorte verbesserten zudem ihr Online-Informationsangebot zur ÖV-Anreise. Scuol punktete zudem mit einem Gepäcktransportdienst, welcher die Koffer bis ins Feriendomizil bringt, und einem Gratisbus vor Ort.

Verbesserungspotenzial vorhanden

Generell könne man festhalten, dass sich die Wintersportorte um jene Gäste bemühten, welche den ÖV benutzen, schrieb der VCS. Verbesserungspotenzial bestehe vor allem bei der Anbindung der Ferienwohnungsquartiere und bei der aktiven Information über die ÖV-Angebote.

Am Schluss der VCS-Rangliste stehen die Wintersportorte Lenk und Les Diablerets. Untersucht wurden etwa die Anreisezeit und die Taktfrequenz des öffentlichen Verkehrs oder Möglichkeiten für den Gepäcktransport. Weitere Kriterien waren die Verkehrsangebote vor Ort und die Informationspolitik der Tourismusorte.

«Die Rangliste ist ein praktisches, vom Gast direkt einsetzbares Instrument», sagte Barbara Gisi, Direktorin des Schweizerischen Tourismus-Verbands, am Mittwoch vor den Medien gemäss Redetext. Trotzdem erhebe es keinen Anspruch auf Absolutheit. Das Rating sei auch immer von Faktoren wie der geografischen Lage oder politischen Strukturen beeinflusst.

40 Prozent entfallen auf Freizeitverkehr

In den verkehrspolitischen Diskussionen gehe der Freizeitverkehr allzu oft vergessen, hält der VCS fest. Dabei bringe dieser mindestens so grosse Herausforderungen mit sich wie die Pendlerströme. Gemäss dem «Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010» entfallen 40 Prozent der in der Schweiz zurückgelegten Verkehrswege auf Freizeitzwecke.

Der VCS appelliert an die Freizeitsportler, den öffentlichen Verkehr zu benutzen. In seinem Online-Ratgeber «Ride & Glide – Mit Bahn und Bus direkt auf die Piste» publiziert er Reisetipps zu 170 Skisportorten mit dem Ziel, Wintersportfans mit dem öffentlichen Verkehr in die Berge zu locken. Laut VCS sind viele Skigebiete von Bern, Luzern, Lausanne oder Zürich aus ohne oder mit nur einem Umsteigevorgang zu erreichen.

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