VCS setzt sich für neuen Güterzugtunnel am Lago Maggiore ein

Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) setzt sich für einen neuen Eisenbahntunnel zwischen Quartino TI und Luino (I) ein. Die unterirdische Güterzugstrecke soll die viel befahrene Linie durch Gambarogno TI entlasten und gleichzeitig die Nord-Süd-Achse stärken.

Ein Güterzug fährt am Bahnhof von Gambarogno vorbei (Archiv) (Bild: sda)

Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) setzt sich für einen neuen Eisenbahntunnel zwischen Quartino TI und Luino (I) ein. Die unterirdische Güterzugstrecke soll die viel befahrene Linie durch Gambarogno TI entlasten und gleichzeitig die Nord-Süd-Achse stärken.

Der VCS hat seine neue Studie zu einem 20-Kilometer-Tunnel durch den Monte Tamaro am Donnerstag in der Gemeinde Gambarogno TI präsentiert. Das Projekt berücksichtigt die Pläne der SBB, in Zukunft bis zu 95 Güterzüge täglich am Lago Maggiore fahren zu lassen. Aktuell sind es durchschnittlich 50 Züge am Tag.

Der VCS schlägt vor, die Gambarogno-Strecke am Seeufer nur noch für den regionalen Bahnverkehr zu nutzen. Dieser könnte dann auf Stunden- oder Halbstundentakt verstärkt werden. Für den Güterverkehr würde die Strecke durch eine Verdoppelung der Gleise auch attraktiver.

Die Bedeutung der Linie über Luino werde in jedem Fall wachsen, schreibt der VCS in einem Communiqué. Güter gelangen über diese Achse direkt zu den grossen Terminals in Busto Arsizio und Novara (I). Ausserdem verlange die Strecke wegen der geringen Höhenunterschiede weniger Maschinenkraft.

Dies sei ein Vorteil gegenüber der Linie durch den zukünftigen Ceneri-Basistunnel Richtung Lugano. Der VCS hofft daher, dass ein solches Bahnprojekt Eingang in die mittelfristige Planung des Bundes findet.

Drei Varianten

Insgesamt drei technische Lösungsmöglichkeiten präsentierte der VCS am Donnerstag, um die Gambarogno-Linie den Ansprüchen entsprechend auszubauen. Eine Variante sei, die eingleisige Linie am Seeufer auf elf Kilometern zu verdoppeln. Aus Umwelt- und Lärmschutzgründen sei dies aber keine realistische Option.

Bei dem zweiten Vorschlag handelt es sich um einen kürzeren Tunnel von zehn Kilometern. Von diesem rät der VCS jedoch auch ab, weil auf der offenen Strecke die Probleme bestehen bleiben. Die lange Tunnelvariante könnte dafür mit eingeschränktem Kostenaufwand realisiert werden, da bei reinem Güterverkehr eine Röhre für beide Fahrtrichtungen ausreichen würde.

Nächster Artikel