Unsere Gundeli-Bloggerin Daniela Gschweng macht den Selbsttest und ernährt sich einen Monat lang nur vegan. In der zweiten Episode isst sie gar Blumen. Ein Beweis, dass man von veganer Ernährung etwas gaga wird?
Vier Wochen vegan im Selbstversuch – mein neues Ernährungsprogramm nimmt Fahrt auf. Das Hauptproblem, die Kaffeemilch, ist gelöst. Ab sofort wird alles, was zu Ende geht, durch vegane Lebensmittel ersetzt.
Zuerst der Käse. In Supermärkten und Reformhäusern gibt es veganen Ersatzkäse, der aussieht und schmeckt wie ein Käse. Allerdings einer der Billigvariante – nicht köstlich, aber essbar. Die zweite Packung habe ich für Tage mit heftigen Entzugserscheinungen nach hinten in den Kühlschrank verbannt. Und im Anschluss auf eine leere Scheibe Brot gestarrt.
Ohne Wurst und Käse
Ohne Wurst und Käse wird eine Scheibe Brot ganz schnell zur kulinarischen Herausforderung. Ich habe also experimentiert. Es gibt, genau betrachtet, ziemlich viele Dinge, die sich aufs Brot schmieren lassen. Da wären Margarine, Meerrettich, Senf, Ajvar, Hummus und Erdnussbutter, rohes, eingelegtes und gebratenes Gemüse und Kräuter. Nicht-vegane Mayonnaise fällt dafür aus.
Nach mittlerweile fast zwei Wochen des Ausprobierens mit teilweise sehr lustigen Ergebnissen stelle ich hier ein paar Favoriten vor.
Garantiert gesund: Avocadocreme mit Radieschen
Eine reife Avocado halbieren, das Fruchtfleisch mit der Gabel pürieren oder in Scheiben aufs Brot legen; Radieschen in Scheiben schneiden, drauflegen, salzen. Die ansprechende Mischung aus cremig und knackig ist garantiert gesund.
Haltbar: Zerdrückter Tofu mit Ajvar
Tofu mit einer Gabel zerdrücken und mit Ajvar (in fast allen Supermärkten erhältlich) mischen. Schmeckt fruchtig, geht schnell und hält sich im Kühlschrank ein paar Tage.
Das Sonntagsprogramm: Gegrillte Auberginen
Etwas länger dauert es, Auberginen zu grillen. Dazu die Auberginen längs halbieren oder in Scheiben schneiden und bei kleiner Hitze weich braten. Das Püree ergibt natur oder mit Knoblauch und Gewürzen einen tollen Brotaufstrich. Wer dazu keine Lust hat: Auberginenpüree oder Baba Ganoush lässt sich auch fertig kaufen.
Für Kreative: Hummus mit Blumen
Hummus ist ein Püree aus Kichererbsen, Sesam und Gewürzen, das in türkischen Lebensmittelgeschäften und in den Spezialitätenregalen von Supermärkten erhältlich ist. Für diese etwas extravagante Idee die weisse oder hellgelbe Paste aufs Brot streichen, mit je einer Löwenzahnblüte und einigen Gänseblümchen belegen (bitte dafür aber nicht die nächste Verkehrsinsel abgrasen). Das schmeckt zwar weniger spektakulär, als es aussieht, aber durchaus nicht schlecht. Eine Superidee für Kreative. Oder der Beweis, dass man von veganer Ernährung etwas gaga wird.
Für weniger Experimentierfreudige: Vegane Fertigaufstriche
Einfacher und weniger experimentell geht es auch. Vegane Brotaufstriche aus dem Supermarkt bestehen meist aus einer Hefebasis, die man zwischen kaum und sehr gut durchschmeckt, Gemüse, Kräutern und Gewürzen. Hefegeschmack mag man oder mag man nicht – wer schon mal Bekanntschaft mit Marmite gemacht hat, weiss wovon ich rede. Geschmacklich reicht das Sortiment in etwa von «Leberwurst» über «Bolognaise» bis «Pesto». Für jeden Tag ist das trotzdem etwas eintönig und für die Geldbörse etwas anstrengend.
Foren und Soziale Netzwerke
Rezepte für veganen Brotaufstrich gibt es auch in den Kochrezepte-Foren im Internet wie chefkoch.de und kuechengötter.de, in veganen Facebookgruppen und auch im Leibspeise-Blog. Bisher habe ich aber keins davon selbst ausprobiert.
Fazit: Experimentieren erlaubt
Einen wirklichen veganen Ersatz für Käse habe ich nicht gefunden. Sojakäse ist in zwar Ordnung, wirklich gut wird ihn aber wohl kaum jemand finden – das gilt übrigens auch für veganen Fleisch- und Wurstersatz. Ohne Wurst und Käse wird es aber leer auf dem Brot. Vegane Fertigaufstriche sind auf Dauer etwas eintönig. Wer ein bisschen experimentiert, findet aber schnell Alternativen, die unter dem Strich auch günstiger sind als die Produkte aus dem Supermarktregal.