Vekselbergs Renova hat wider Willen Beteiligung an Sulzer ausgebaut

Obwohl nur ein Minimalpreis geboten wurde, haben nicht wenige Sulzer-Aktionäre das Angebot des russischen Industriellen Viktor Vekselberg angenommen. Nach Ende der Angebotsfrist hält seine Beteiligungsgesellschaft Renova nun über 42 Prozent an Sulzer.

Die Beteiligungsgesellschaft Renova des russischen Industriellen Viktor Vekselberg besitzt mittlerweile über 42 Prozent am Winterthurer Industriekonzern Sulzer. (Bild: sda)

Obwohl nur ein Minimalpreis geboten wurde, haben nicht wenige Sulzer-Aktionäre das Angebot des russischen Industriellen Viktor Vekselberg angenommen. Nach Ende der Angebotsfrist hält seine Beteiligungsgesellschaft Renova nun über 42 Prozent an Sulzer.

Der Anteil des Hauptaktionärs am Winterthurer Industriekonzern könnte aber in den nächsten Wochen noch weiter ansteigen, und dies obwohl eine Aufstockung des Aktienpakets eigentlich gar nicht die Absicht des Kaufangebots an alle Aktionäre war.

Mit dem Pflichtangebot hatte Vekselbergs Renova nur den Weg frei machen wollen für ein Aktienrückkaufprogramm. Denn hätte Sulzer ein solches gestartet, wäre die Wahrscheinlichkeit gross gewesen, dass Renovas Anteil am Konzern über die Schwelle von 33,3 Prozent gerutscht wäre und ein Pflichtangebot zu einem möglicherweise hohen Preis ausgelöst hätte.

Dass Renova im August die Schwelle bewusst überschritten hat, hängt mit der Hoffnung zusammen, dass zum nun fälligen börsenrechtlichen Mindestpreis von 99,20 Franken kaum ein Aktionär das Angebot annehmen würde.

Es kam aber anders. Die Börsenkurse liessen in den vergangenen Wochen allgemein nach und hätten wahrscheinlich auch den Preis der Sulzer-Aktie weiter mit nach unten gezogen. Aufgrund des Angebots von Renova verharrt der Aktienpreis nun bereits seit geraumer Zeit leicht unter den von der Beteiligungsgesellschaft gebotenen 99,20 Franken.

Laut einer Mitteilung von Renova vom Dienstag sind dieser respektive deren Tochtergesellschaft Tiwel 8,89 Prozent der Sulzer-Aktien angedient worden. Dadurch kletterte die Beteiligung Vekselbergs von zuvor 33,36 auf nun 42,25 Prozent.

Steigt der Aktienkurs von Sulzer in den kommenden Wochen nicht aufgrund eines allgemeinen Aufschwungs an der Börse oder einer mit dem Unternehmen in Zusammenhang stehender Neuigkeit in die Höhe, ist es nicht ausgeschlossen, dass noch mehr Aktionäre ihre Anteilscheine andienen werden. Die Nachfrist zur nachträglichen Annahme des Angebots beginnt am 21. September.

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