Der venezolanischen Armee ist einer der wichtigsten kolumbianischen Drogenbarone ins Netz gegangen. Diego Perez Henao sei einer „der schlimmsten Drogenhändler und Mörder“ Kolumbiens, sagte der designierte Direktor der Nationalpolizei Kolumbiens, José Roberto Leon.
Der 41-jährige Perez soll eine mehrere Hundert Mitglieder umfassende Bande angeführt haben. Diese operiert nach Angaben der Polizei entlang der kolumbianischen Pazifikküste sowie an der Grenze zu Venezuela. Die Bande soll tonnenweise Kokain in die USA geschmuggelt haben.
Das US-Aussenministerium hatte eine Belohnung in Höhe von fünf Millionen Dollar auf Perez‘ ausgesetzt. 2011 war dieser in Florida wegen Kokainschmuggels angeklagt worden.
Die Regierung von Hugo Chávez plane, Perez an Kolumbien zu übergeben, sagte der venezolanische Justizminister, Tareck El Aissami.
Der 41-Jährige sei auf einer Reisfarm im venezolanischen Staat Barinas festgenommen worden. Dort habe er vorgegeben, als Vorarbeiter zu leben, sagte Leon. Bei ihm hätten sich zehn Leibwächter aufgehalten, die sich als seine Arbeiter ausgegeben hätten.
Perez soll laut kolumbianischen Regierungsvertretern einen Ableger des Norte-del-Valle-Kartells angeführt haben, dem neben Drogenhandel und Morden auch Erpressung zur Last gelegt wird. Perez sei „einer der meistgesuchten Kriminellen in Lateinamerika“, sagte El Aissami.
Das US-Aussenministerium teilte mit, dass Perez „in Zusammenhang mit Entführungen, Folter und Morden in Kolumbien, Venezuela und Panama steht“. Perez war zunächst Mitglied der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), als ihn in den 1990er Jahren das Drogen-Kartell rekrutierte.