Der vor sechs Jahren nach Korruptionsvorwürfen nach Peru geflüchtete venezolanische Oppositionspolitiker Manuel Rosales ist kurz nach seiner Rückkehr in sein Heimatland festgenommen worden.
Bei der Ankunft am Flughafen von Maracaibo, der Hauptstadt des Bundesstaats Zulia, wurde der Gründer der Mitte-rechts-Partei UNT am Donnerstag von einem grossen Aufgebot der Nationalgarde und Geheimdienstvertreten in Empfang genommen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der langjährige Rivale des im März 2013 verstorbenen sozialistischen Präsidenten Hugo Chávez hatte vergangene Woche angekündigt, vor der entscheidenden Parlamentswahl Anfang Dezember nach Venezuela zurückzukehren.
Rosales galt über Jahre hinweg als wichtigster Widersacher von Chávez. Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2006 war er jedoch gegen den Sozialisten unterlegen. Die venezolanische Justiz wirft Rosales vor, sich als Gouverneur des erdölreichen Bundesstaats Zulia zwischen 2002 und 2004 bereichert zu haben.
Er weist die Vorwürfe zurück und sieht sich als Opfer einer gegen ihn inszenierten Kampagne.
Obwohl ihm eine Kandidatur für die Parlamentswahl verwehrt wurde, hatte Rosales schon früher angekündigt, nach Venezuela zurückzugehen und für den Sieg der Opposition bei der Wahl am 6. Dezember zu kämpfen. Unter seinem Nachfolger Nicolás Maduro läuft Chávez‘ Bewegung Gefahr, erstmals seit Jahren die Parlamentswahl zu verlieren.