Mitten in der schweren politischen Krise Venezuelas hat die sozialistische Regierung des Landes einen Dialog mit der Opposition aufgenommen. Mit dabei waren am Sonntag auch Vertreter des Vatikans und der Union Südamerikanischer Staaten (Unasur).
Der linksgerichtete Präsident Nicolás Maduro und Oppositionsführer Jesús Torrealba vom Oppositionsbündnis Mesa Democrática (MUD) mit ihren Delegationen eröffnete in einem Museum in Caracas das Gespräch, das einen Beitrag zur Entschärfung der Krise leisten soll.
Er strecke seine «Hand zum Dialog aus», sagte Maduro zum Auftakt des Treffens. Die Oppositionsvertreter äusserten sich zunächst nicht öffentlich. Sie hatten vor dem Treffen ernste Skepsis hinsichtlich der Erfolgsaussichten geäussert.
Einer MUD-Mitteilung zufolge weigerte sich die konservative Partei Voluntad Popular des inhaftierten Oppositionellen Leopoldo López, an den Gesprächen teilzunehmen. Die anderen MUD-Parteien drohten mit einem Abbruch des Dialogprozesses, sollten ihre Forderungen kein Gehör finden.
Massenproteste gegen Blockade
Die Opposition fordert die Freilassung politischer Häftlinge und ein von der Verfassung vorgesehenes Referendum zur Abwahl Maduros. Nachdem der von den Sozialisten kontrollierte nationale Wahlrat die Volksabstimmung blockiert hatte, kam es in der vergangenen Woche zu Massenprotesten in Caracas.
Das Land mit den grössten Ölreserven der Welt leidet wegen Korruption und Misswirtschaft seit Monaten unter einer dramatischen Versorgungskrise.