Rätselraten um den inhaftierten venezolanischen Oppositionsführer Leopoldo López: Nach zahlreichen Gerüchten um einen dramatisch verschlechterten Gesundheitszustand begab sich seine Frau Lilian Tintori zu einem Militärhospital, in das er angeblich eingeliefert wurde.
Zuvor hatte der US-Senator für Florida, Marco Rubio, gesagt, er habe Informationen, dass der Zustand von López sehr schlecht sei. Der 46-jährige López soll sich seit Ausbruch der Unruhen in Venezuela in Isolationshaft befinden.
Tintori teilte wenig später mit, ihr sei gesagt worden, López sei nicht in dem Hospital. «Wir wollen die Wahrheit wissen», sagte die Mutter von zwei Kindern. Sie forderte nach Wochen der Ungewissheit ein Lebenszeichen und Klarheit.
Der Vizechef der regierenden Sozialisten, Diosdado Cabello, betonte: «Sie haben Leopoldo nichts getan, sie erfinden eine Show.» Er vermutet dahinter Versuche, in der aufgeheizten Situation die Anhänger der Opposition zusätzlich anzustacheln.
Der Chef der Partei Voluntad Popular («Volkswille») verbüsst wegen angeblicher Anstachelung zur Gewalt bei regierungskritischen Protesten eine fast 14-jährige Haftstrafe, 2014 waren insgesamt 43 Menschen bei Protesten gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro gestorben. Das Urteil wurde scharf kritisiert.
Sein Frau Lilian Tintori kämpft weltweit für seine Freilassung, bis zu Papst Franziskus. Die frühere Kitesurf-Meisterin Venezuelas ist eines der Gesichter der Protestbewegung.
Im Februar hatte sich US-Präsident Donald Trump mit Tintori getroffen und die Freilassung gefordert, bei dem Treffen war auch Rubio dabei. Am nächsten Tag bestätigte der Oberste Gerichtshof in Caracas die lange Haftstrafe für den Oppositionspolitiker.