Angesichts einer drastischen Verschlechterung des Gesundheitszustands von Venezuelas Staatschef Hugo Chávez haben sich am Dienstag ranghohe zivile und militärische Vertreter des Landes in der Hauptstadt Caracas versammelt. Wie das Staatsfernsehen berichtete, kamen sie im Präsidentenpalast zusammen.
Vizepräsident Nicolás Maduro, designierter Nachfolger des 58-Jährigen, hatte Minister und Militärangehörige sowie etwa 20 Gouverneure aus den Reihen der Regierungspartei zusammengerufen.
In der Nacht zum Dienstag hatte die Regierung mitgeteilt, Chávez leide an einer „neuen und schweren“ Infektion, die „intensive“ Chemotherapie wegen seines Krebsleidens werde aber fortgesetzt. Den Gesundheitszustand des Staatschefs bezeichnete sie als „heikel“.
Chávez war Mitte Februar nach einer erneuten Behandlung in Kuba nach Venezuela zurückgekehrt und liegt in einem Militärspital.
Chávez regiert Venezuela seit dem Jahr 1999. Im Juni 2011 wurde Krebs bei ihm diagnostiziert. Nach einer Therapie erklärte er sich im vergangenen Sommer für geheilt, bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober wurde er für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Im Dezember teilte Chávez jedoch mit, dass er erneut zur Behandlung nach Kuba reise. Seine für den 10. Januar vorgesehene Vereidigung für das Präsidentenamt wurde mit Genehmigung des Obersten Gerichtshofs auf unbestimmte Zeit verschoben. Als seinen Nachfolger bestimmte Chávez seinen Vize Maduro.