Die Rettung der Kloten Flyers nimmt konkrete Formen an: Verbandspräsident Philippe Gaydoul und Thomas Matter sind unter gewissen Bedingungen bereit, Geld in den Traditionsverein zu investieren.
Das Duo stellt aber Bedingungen. Werden diese erfüllt, tritt Gaydoul von seinem Amt beim SIHF zurück.
Gaydoul und Matter, VR-Präsident der Neuen Helvetischen Bank, wollen sich mit maximal sechs Millionen Franken an der EHC Kloten Sport AG beteiligen, wobei ersterer 80 Prozent beitragen würde. Je zwei Millionen wären ein Darlehen sowie neues Aktienkapital, mit den restlichen zwei Millionen würden sie die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs für die nächsten zwei Saisons garantieren.
Das Duo stellt allerdings folgende Bedingungen: Erlangung von mindestens 67 Prozent der Stimmrechte der de facto wertlosen Aktien von den bestehenden Aktionären, Vorliegen von Forderungsverzichten von bestehenden Gläubigern und/oder Sanierungsbeiträge in der Höhe von gesamthaft mindestens 7,9 Millionen Franken, ausgeglichenes Budget für die Saison 2012/13 und natürlich muss sich die Ligaversammlung am Freitag in Lugano pro Kloten aussprechen.
Werden die Bedingungen erfüllt, würde Gaydoul nicht nur Mehrheitsaktionär der EHC Kloten Sport AG, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt das Verwaltungsrat-Präsidium der EHC Kloten Sport AG übernehmen. Zuerst müsste allerdings seine Nachfolge als Verbandspräsident geregelt werden, da er sich von diesem Amt zurückziehen würde. Bis dahin wäre das Leistungssport-Komitee gemäss Nationalliga-Präsident Marc Furrer bereit, ein Doppelmandat von Gaydoul als Eigentümer der Flyers und als SIHF-Präsident zu akzeptieren, um „angesichts der laufenden, wichtigen Projekte die Kontinuität zu bewahren.“ Grundsätzlich widerspricht eine solche Doppelfunktion von strategischen Aufgaben den SIHF-Statuten.
„Die Vorgaben (des Duos) sind klar“, sagte Furrer. Diese seien jedoch realistisch gesehen erreichbar. Deshalb ist er „optimistisch“, dass der dienstälteste NLA-Klub auch in der nächsten Saison in der höchsten Spielklasse antritt. Gaydoul sieht sich als „Zahnrad in der Rettung der Flyers – wenn auch als ein eher grösseres.“ Es brauche aber nach wie vor alle – die Spieler, Sponsoren, die Unternehmen in der Region, die Fans. Warum hat er sich zu diesem Schritt entschieden? „Das Verschwinden der Flyers auf der Landkarte des Schweizer Eishockeys – und auf das wäre es hinausgelaufen – wäre schlicht und einfach eine Tragödie.“