Verbrechen in Epalinges: Lebenslängliche Freiheitsstrafe aufgehoben

Das Waadtländer Appellationsgericht hat am Dienstag einen heute 31-jährigen Albaner zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er und ein Schweizer Komplize waren Ende 2008 in eine Villa in Epalinges VD eingebrochen und hatten dabei einen 67-jährigen Rentner zu Tode geprügelt.

Die Polizei führt einen der beiden Angeklagten ab (Archiv) (Bild: sda)

Das Waadtländer Appellationsgericht hat am Dienstag einen heute 31-jährigen Albaner zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er und ein Schweizer Komplize waren Ende 2008 in eine Villa in Epalinges VD eingebrochen und hatten dabei einen 67-jährigen Rentner zu Tode geprügelt.

Das Lausanner Kriminalgericht hatte die beiden Männer im November 2010 wegen Raubes und Mordes verurteilt: Während der Albaner eine lebenslange Freiheitsstrafe erhielt, musste sein Kollege für 16 Jahre ins Gefängnis, davon eineinhalb Jahre wegen früherer Delikte.

Der Albaner zog das Urteil bis ans Bundesgericht weiter. Dieses hob die lebenslängliche Freiheitsstrafe auf. Laut den Richtern in Lausanne ist der Mann angesichts der 16 Jahre Gefängnis für seinen Schweizer Komplizen ebenfalls zu einer zeitlich begrenzten Freiheitsstrafe zu verurteilen, also zu maximal 20 Jahren.

Die nun am Dienstag vom Appellationsgericht verhängte 20-jährige Freiheitsstrafe entspricht der Forderung von Staatsanwalt Eric Cottier. Die Strafe schliesst neben dem Verbrechen von Epalinges auch frühere Delikte ein – etwa Erpressung und Einbruch.

Das Leugnen der Tat, die „Wutausbrüche“ sowie der negative Eindruck, den der Angeklagte vor Gericht hinterliess, hatten laut den Richtern das Urteil beeinflusst. Zudem begründete das Gericht die unterschiedlichen Strafmasse der beiden Männer mit dem vollen Geständnis und der Entschuldigung des heute 26-jährigen Schweizers.

67-Jährigen mit Schlägen und Fusstritten traktiert

Was die beiden jungen Männer am 29. Dezember 2008 als Einbruch geplant hatten, entwickelte sich zum tödlichen Drama: Die Ehefrau des Opfers erwachte gegen sechs Uhr morgens, weil der Alarm losgegangen war. Sie weckte ihren Ehemann auf, der die beiden Männer vertreiben wollte. Als er aus dem Haus trat, erhielt der 67-Jährige einen Schlag auf den Kopf.

Die Einbrecher brachten den Mann ins Haus, wo sie ihn mit Schlägen und Fusstritten traktierten. Sie misshandelten auch die Ehefrau und drohten ihr, ihrem Mann gar einen Finger abzuschneiden. Aufgrund dieser Drohungen gab sie ihnen den Schlüssel des Safes, in dem sich jedoch lediglich 200 Euro befanden.

Wütend über die geringe Summe traten die beiden Männer dem am Boden liegenden Opfer gegen den Kopf. Als die Polizei gegen 6.40 Uhr eintraf, war der Mann bereits an einer Hirnblutung gestorben.

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