Nach dem Grossbrand auf dem Areal der ehemaligen Textilfabrik Raduner in Horn TG vom vergangenen August befindet sich eine Person in Untersuchungshaft. Es besteht der Verdacht, dass der Brand absichtlich gelegt wurde.
Der Sprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft, Stefan Haffter, bestätigte entsprechende Medienberichte vom Mittwoch. Die Person sei Ende Oktober festgenommen worden und befinde sich seither in Untersuchungshaft. Nähere Angaben zur Person machte die Staatsanwaltschaft nicht.
Die Ermittlungen seien noch am Laufen, sagte Haffter der Nachrichtenagentur sda. Es gehe um den Verdacht der Brandstiftung. Eine technische Ursache für das Feuer könne ausgeschlossen werden.
Am 3. August waren auf dem Raduner-Areal am Bodensee mehrere Lagerhallen in Brand geraten. Das Feuer brach in einem Gebäude aus, in dem Flohmarktartikel gelagert wurden. Über 200 Feuerwehrleute standen während zwei Tagen im Einsatz. Die Armee half mit Helikoptern beim Löschen. Personen kamen nicht zu Schaden.
Anfang Oktober teilte die Thurgauer Kantonspolizei mit, ein technischer Defekt oder eine natürliche Brandursache wie ein Blitzeinschlag könnten ausgeschlossen werden. Der Brand sei auch nicht durch 1.-August-Feuerwerk ausgelöst worden. Im Vordergrund stünden «menschliche Handlungen».
Bis 1989 hatte auf dem Gelände die Textilfabrik Raduner gestanden. Vor einer neuen Nutzung müsste zuerst der durch Chemikalien kontaminierte Boden abgetragen werden. Rechtsstreitigkeiten um die Sanierung blockierten bisher Pläne für eine Überbauung des 44’000 Quadratmeter grossen Geländes in Seenähe.