Nach dem Mord an der prominenten honduranischen Umweltschützerin Berta Cáceres sind vier Verdächtige vor Gericht erschienen. Die Staatsanwaltschaft präsentierte am Freitag die Vorwürfe gegen die Männer.
Ein fünfter Verdächtiger wurde am Abend (Ortszeit) von La Ceiba in die Hauptstadt Tegucigalpa überstellt. Cáceres war Anfang März in ihrem Haus erschossen worden. Die Aktivistin setzte sich seit Jahren für die Rechte der Lenca-Indianer ein und kämpfte gegen den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca durch die Firma Desa.
Durch den Stausee würden grosse landwirtschaftliche Flächen überschwemmt und hunderte Angehörige der Lenca-Ethnie vom Wasser abgeschnitten.
Angehörige und Kollegen machen das Bauunternehmen für den Anschlag auf die Umweltschützerin verantwortlich. Die deutsche Firma Voith teilte an Mittwoch mit, ihre Lieferungen an das Staudammprojekt vorerst einzustellen.
Ein Verdächtiger soll Medienberichten zufolge ein Desa-Manager sein, ein weiterer war früher Sicherheitschef der Firma. Bei den zwei weiteren Verdächtigen handelt es sich demnach um einen Auftragskiller und um einen aktiven Soldaten einer Spezialeinheit.
Die vierfache Mutter Cáceres war wegen ihres Engagements gegen den Staudamm wiederholt mit dem Tod bedroht worden, weshalb die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) bereits 2009 ihren Schutz gefordert hatte. Der Mord an Cáceres wurde international verurteilt.