Die ägyptischen Behörden haben laut einem Medienbericht einen mutmasslichen Extremistenführer festgenommen. Der Mann soll hinter dem Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi stehen.
Die Zeitung „Wall Street Journal“ berichtete am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, der Mann sei vergangene Woche festgenommen worden. Seine Gefolgsleute würden verdächtigt, am Anschlag auf das Konsulat in der ostlibyschen Stadt Bengasi beteiligt gewesen zu sein. Beim Angriff am 11. September waren vier US-Bürger getötet worden, darunter Botschafter Chris Stevens.
Dem Zeitungsbericht zufolge wurde der Festgenommene, ein etwa 45-Jähriger namens Muhammad Dschamal Abu Ahmad, im vergangenen Jahr im Zuge der politischen Umwälzungen in Ägypten aus dem Gefängnis entlassen. Laut „WSJ“ gilt Ahmad als einer der gefährlichsten Extremisten in der Region seit dem Arabischen Frühling von 2011.
Die US-Geheimdienste hätten bei seiner Festnahme geholfen, berichtete das Blatt. Es sei jedoch unklar, wo und wie er gefasst wurde. Ein US-Regierungsvertreter bestätigte die Festnahme, machte aber keine weiteren Angaben.
Die Regierung von US-Präsident Barack Obama war nach dem Anschlag von Bengasi im eigenen Land scharf kritisiert worden, weil sie den Angriff erst nach mehreren Tagen als Terrorakt eingestuft hatte. Obamas UNO-Botschafterin stand im Mittelpunkt der Kritik, weil sie die Attacke zunächst als Protest gegen ein islamfeindliches Video und nicht als Terrorangriff dargestellt hatte.