Die Grasshoppers müssen sich auf einen komplizierten Frühling einstellen. Beim 0:1 im Heimspiel gegen Thun macht sich der Abgang von Kim Källström ein erstes Mal bemerkbar.
Ohne ihre ordnende Hand wirkten die Grasshoppers vor allem in der ersten Halbzeit unorganisiert. Kim Källström, der den Klub drei Tage vor dem Rückrunden-Start verlassen hat, fehlte als Dirigent, Spielmacher und auch als Ankerpunkt. Alban Pnishi, den Pierluigi Tami im 4-1-4-1 auf der Sechserposition aufstellte, konnte den Abgang nicht vergessen machen, ebenso wenig vermochte die Mannschaft den Verlust als Team aufzufangen. Kurz: Die Grasshoppers müssen sich auf einen komplizierten Frühling einstellen.
Simone Rapp köpfelte nach 37 Minuten eine Flanke von Christian Fassnacht zum 1:0 für die Thuner ein. Es blieb der einzige Treffer. Die Grasshoppers, bei den Numa Lavanchy die Captain-Binde von Källström übernahm, wirkten bei ihren Bemühungen ideenlos, die achte Niederlage gegen Thun aus den letzten zwölf Spielen bei nur einem Sieg zu verhindern. Bleibt dies in den kommenden Wochen so, muss sich der Rekordmeister dem Abstiegskampf stellen. «In den letzten Tagen wurde zu viel über andere Themen geredet. Wir müssen uns auf das Fussballspielen konzentrieren», forderte Tami hinterher.
Ein Ballverlust von Pnishi in der eigenen Platzhälfte hätte nach einer Viertelstunde beinahe zum frühen 0:1 geführt. Der Gegentreffer fiel dann erst gut 20 Minuten und einen Pfostenschuss von Simone Rapp später, war dann aber umso verdienter. «Wir haben uns für einen guten Auftritt belohnt. Wir traten solidarisch auf, waren läuferisch stark, hatten mehrere gute Chancen und gewannen hochverdient», befand Thuns Trainer Jeff Saibene zu Recht.
Derweil die Thuner einige Male ohne grösseren Aufwand zu Gelegenheiten kamen, brachten die in der Vorrunde heimstarken Gastgeber in der gegnerischen Platzhälfte kaum Gefährliches zustande. Eine Halbchance von Haris Tabakovic nach acht Minuten, ein recht ungefährlicher Weitschuss von Nedim Bajrami kurz nach der Pause und ein von Lucas Andersen vertändelter Konter mit anschliessend komplett missglücktem Abschluss von Tabakovic nach einer Stunde waren bis fast zum Schluss die einzigen Offensivszenen der Grasshoppers. In der Nachspielzeit führte auch ein von Caio ans Aussennetz abgelenkter Schuss nicht zum Ausgleich.
Grasshoppers – Thun 0:1 (0:1)
3500 Zuschauer. – SR Klossner. – Tor: 37. Sorgic (Fassnacht) 0:1.
Grasshoppers: Vasic; Lavanchy, Bamert, Bergström, Antonov; Pnishi (60. Munsy); Caio, Brahimi, Bajrami, Andersen (75. Hunziker); Tabakovic (67. Gjorgjev).
Thun: Faivre; Glarner, Schindelholz, Bürki, Facchinetti; Tosetti (94. Schirinzi), Hediger, Lauper, Fassnacht; Rapp (91. Geissmann), Sorgic (75. Peyretti).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Basic, Mall, Sherko, Sigurjonsson (verletzt) und Qollaku (U21). Thun ohne Ferreira, Bigler, Markovic und Reinmann (verletzt). 30. Pfostenschuss Rapp. Verwarnungen: 65. Glarner (Schwalbe). 70. Bürki (Foul). 94. Schindelholz (Foul).
Zweites Spiel vom Samstag: Basel – Lugano 4:0 (3:0).
Die Spiele vom Sonntag. 13.45 Uhr: Vaduz – St. Gallen, Lausanne-Sport – Luzern. – 16.00 Uhr: Young Boys – Sion.
Rangliste: 1. Basel 19/50 (53:15). 2. Young Boys 18/35 (42:24). 3. Sion 18/29 (38:31). 4. Luzern 18/29 (36:33). 5. Grasshoppers 19/22 (26:33). 6. St. Gallen 18/21 (20:27). 7. Thun 19/19 (24:34). 8. Lausanne-Sport 18/18 (30:34). 9. Lugano 19/18 (23:39). 10. Vaduz 18/16 (21:43).