„Verdingbub“ und „Dällebach Kari“ für Schweizer Filmpreis nominiert

Gleichstand im Rennen um den Schweizer Filmpreis: Sowohl „Der Verdingbub“ wie „Eine wen iig, dr Dällebach Kari“ räumten an der „Nacht der Nominationen“ am Mittwoch in Solothurn Nennungen in sechs der neun Kategorien ab.

Eveline Widmer-Schlumpf mit dem Schauspieler Hans-Peter Müller-Drossaart vor dem Filmplakat (Bild: sda)

Gleichstand im Rennen um den Schweizer Filmpreis: Sowohl „Der Verdingbub“ wie „Eine wen iig, dr Dällebach Kari“ räumten an der „Nacht der Nominationen“ am Mittwoch in Solothurn Nennungen in sechs der neun Kategorien ab.

Mit grossem Abstand dahinter folgen „Giochi d’estate“ und „Hell“ mit drei beziehungsweise zwei Nennungen. In der Kategorie der besten Darstellerinnen erhielt die im Januar 2011 verstorbene Stephanie Glaser eine Nominierung für ihre Leistung im Film „Motel“.

Ebenfalls nominiert wurden Carla Juri („Eine wen iig, dr Dällebach Kari“) und Lisa Brand („Der Verdingbub“). Bei den Hauptdarstellern können Nils Althaus („Eine wen iig, dr Dällebach Kari“), Max Hubacher („Der Verdingbub“) und Saladin Dellers („Silberwald“) auf eine Auszeichnung hoffen.

„Viel Welt in der Schweiz“

Anlässlich der „Nacht der Nominationen“ trat Bundesrat Alain Berset zwischen Terminen in Bern und Verpflichtungen am WEF in Davos zum ersten Mal als Kulturminister vor den Filmschaffenden auf. „In der Schweiz steckt sehr viel Welt“ – und damit reichlich Stoff für gute Drehbücher, sagte er in seiner Rede.

Die Schweiz sei ein „Labor der Globalisierung“, erklärte Berset und zitierte den deutschen Philosophen Ernst Bloch (1885-1977): „Was geschieht und mehr noch, was kommt, ist von der Schweiz aus am empfindlichsten zu spüren.“

„Suissitude“ als Reaktion auf die Globalisierung müsse nicht kitschig sein, sondern könne stehen für „Patriotismus, Reife und Offenheit gegenüber der Welt“, betonte der Kulturminister.

Für die Filmbranche ist die „Nacht der Nominiationen“ eine der jährlichen Feierstunden: Im Gegensatz zum Hauptpreis Quartz sind die Nennungen mit Geldprämien verbunden.

An die Nominierten wurden dieses Jahr Preisgelder in der Höhe von insgesamt 390’000 Franken ausgeschüttet. Neu ist unter den neun Kategorien eine Auszeichnung für die beste Kamera. Die Schweizer Filmakademie vergibt zudem einen Spezialpreis für eine herausragende technische und künstlerische Leistung.

Zweistufiges Wahlprozedere

Nominierbar waren die Leistungen in 97 Schweizer Filmen – etwas weniger als im Vorjahr (120). Aus den nominierbaren Filmen wählten etwa 240 Mitglieder der Schweizer Filmakademie ihre Favoriten in den verschiedenen Kategorien.

Im Februar bestimmen die Mitglieder der Filmakademie in einem zweiten Schritt die Preisträger. Der Schweizer Filmpreis Quartz wird am 17. März 2012 bei einer feierlichen Gala im KKL verliehen.

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