Der Mann, der bei Emmen im Juli 2015 eine 26-Jährige vergewaltigt und schwer verletzt hatte, hat sich angeblich Aaron oder Aron genannt. Die Untersuchungsbehörden erhoffen sich mit diesem bisher nicht genannten Detail neue Hinweise aus der Bevölkerung.
Bisher hätten die Behörden aus «ermittlungstechnischen Gründen» nicht erwähnt, dass der Täter gegenüber dem Opfer nach der Tat seinen angeblichen Vornamen genannt hatte, teilte die Luzerner Staatsanwaltschaft am Montag mit. Er nannte sich offenbar Aaron oder Aron. Ob es sich dabei um den richtigen Namen des Täters handle, sei unklar.
Die Untersuchungsbehörden wollen nun von der Bevölkerung wissen, ob Personen bekannt seinen, die Aron heissen, den Namen Aron oder Aaron als Künstlernamen benutzen oder dem Signalement des unbekannten Täters entsprechen.
Dieser soll zwischen 170 bis 180 gross und zwischen 19 bis 25 Jahre alt sein. Offenbar ist er Raucher, hat laut Staatsanwaltschaft eher dunkle Hautfarbe und trägt schwarzbraunes, gekraustes Haar.
Die Ermittler suchen auch nach Personen, die sich durch ein «übersteigertes Interesse» am Fall bemerkbar machten oder nach der Tat unerwartet abreisen, untertauchten oder wegzogen oder die plötzlich nicht mehr im Verein, Sportclub oder Freundeskreis auftauchten.
Für Angaben, welche zur Festnahme des Täters führen, erhöhte die Staatsanwaltschaft zudem die Belohnung von 10’000 auf 20’000 Franken.
Opfer gelähmt
Ein Unbekannter hatte am 21. Juli 2015 bei Emmen an der Reuss eine 26-jährige Frau vom Velo gerissen und in einem nahen Waldstück vergewaltigt. Die Frau erlitt bei dem Überfall schwerste Verletzungen. Ihre Arme und Beine waren laut Behörden nach der Tat gelähmt. Über den aktuellen Gesundheitszustand des Opfers ist nichts bekannt.
Die Ermittler konnten unter anderem an den Kleidern des Opfers die mutmassliche DNS des Täters sicherstellt. Der Fall löste eine der aufwändigsten Ermittlungsaktionen im Kanton Luzern aus.
Die Luzerner Polizei führte im Umfeld des Tatorts Personenkontrollen durch. Drei Personen wurden vorübergehend festgenommen. Knapp 10’000 Personendaten wurden im Zusammenhang mit der Tat überprüft. 371 Männer wurden zu einem Massen-DNA-Test aufgeboten. Vier dieser Personen konnten bisher noch nicht überprüft werden, weil sie sich im Ausland aufhalten, heisst es. Entsprechende Rechtshilfeersuchen seien hängig.
Die Luzerner Polizei hat zudem tausende Handynummern erhoben, welche zur Tatzeit im Gebiet des Tatortes aktiv waren. Davon wurden 1863 Handydaten detailliert ausgewertet. Für 32 Personen, welche über ihr Handy zur Tatzeit im Umfeld vom Tatort registriert wurden, hat die Staatsanwaltschaft DNA-Tests beantragt. 30 DNA-Proben wurden bereits erhoben und ausgewertet. Zwei Personen konnten bisher noch nicht überprüft werden, schreibt die Staatsanwaltschaft.