Vergewaltigte Schülerin bekommt Rekord-Schmerzensgeld

Eine vergewaltigte junge Frau hat in Deutschland ein bisher einmalig hohes Schmerzensgeld in Höhe von 100’000 Euro zugesprochen bekommen. Das Wuppertaler Landgericht ging am Dienstag mit der Summe noch über die Forderung der heute 20-Jährigen hinaus.

Ein Gericht spricht einem Vergewaltigungsopfer ein Rekord-Schmerzensgeld zu (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine vergewaltigte junge Frau hat in Deutschland ein bisher einmalig hohes Schmerzensgeld in Höhe von 100’000 Euro zugesprochen bekommen. Das Wuppertaler Landgericht ging am Dienstag mit der Summe noch über die Forderung der heute 20-Jährigen hinaus.

Es ist nach Angaben des Gerichts das höchste bislang in Deutschland verhängte Schmerzensgeld für ein Vergewaltigungsopfer. Der Betrag entspreche in etwa dem Doppelten der Summen, zu denen Gerichte Täter in ähnlichen Fällen sonst verurteilt hätten.

Die Frau war als Schülerin im Alter von 16 Jahren in Solingen entführt, tagelang gefangen gehalten und mehrfach vergewaltigt worden. Der Täter wurde 2009 in einem Strafprozess zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

Frau zur Tatzeit schwanger

Die Wuppertaler Richter stützten ihren Beschluss nach Angaben eines Sprechers einerseits auf die „besonders schwerwiegenden Umstände“ der Tat. Unter anderem war die junge Frau zur Tatzeit schwanger.

Andererseits hätten sie aber auch die Ansicht vertreten, dass die in Deutschland generell zugesprochenen Schadenersatzsummen bei Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung „nicht mehr angemessen“ seien und heute höher sein müssten. Im Ergebnis habe beides zum Urteil geführt, sagte der Sprecher weiter.

Die Frau hatte vor dem Prozess von ihrem Peiniger bereits ein Schmerzensgeld von 20’000 Euro erhalten, aber auf weitere mindestens 60’000 Euro geklagt. Das Gericht sprach der Frau nun sogar 80’000 Euro zu, so dass sich die Gesamtsumme laut Urteil, welches noch nicht rechtskräftig ist, auf 100’000 Euro beläuft.

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