Der Reiseverkehr in Richtung Süden hat sich das zweite Wochenende in Folge vor dem Gotthard-Tunnel gestaut. Den ganzen Samstag über mussten sich die Autofahrer vor dem Nordportal teils stundenlang gedulden. Auch in die Gegenrichtung lief zeitweise gar nichts mehr.
In Richtung Süden stauten sich die Autos während Stunden auf mehr als zehn Kilometern. Am längsten war die Blechkolonne am frühen Morgen und um die Mittagszeit mit jeweils 13 Kilometern. Für die Autofahrer bedeutete dies einen Zeitverlust von bis zu zwei Stunden, wie der Verkehrsdienst Viasuisse meldete.
Die übliche Ausweichroute über den San Bernardino war zeitweise ebenfalls verstopft. Wegen eines Unfalls musste die A13 zwischen Lostallo und Roveredo zudem vorübergehend gesperrt werden. Ein Fussgänger war mitten im Ferienverkehr von einem Auto erfasst und getötet worden. Der Mann trug ein Festivalband des Shankra Festivals in Lostallo.
Weiter südlich mussten sich die Autofahrer bei der Ausreise nach Italien erneut in Geduld üben. Zwischen Melide und dem Grenzübergang Chiasso-Brogeda staute sich der Verkehr am Vormittag zeitweise auf sechs Kilometern, später löste sich der Stau auf.
Auch auf der Fahrt in Richtung Norden erwies sich der Gotthard einmal mehr als Nadelöhr: Zwischen Quinto und der Raststätte Stalvedro bei Airolo wurden am Nachmittag bis zu sieben Kilometer Stau gemeldet. Für die betroffenen Reisenden bedeutete das einen Zeitverlust von bis zu einer Stunde und 45 Minuten.
Zweites Stau-Wochenende in Folge
Bereits am vergangenen Wochenende hatten das erste intensive Ferienwochenende in vielen Schweizer Kantonen sowie der Ferienverkehr aus den Niederlanden und aus Deutschland für verstopfte Strassen auf den Reiserouten gesorgt.
Das Bundesamt für Strassen ASTRA registrierte im vergangenen Jahr vor dem Gotthard-Nordportal insgesamt 883 Staustunden, vor dem Südportal waren es 1330.
Zum Vergleich: Auf der Nordumfahrung Zürich-Winterthur zählte das ASTRA gut 3000 Staustunden, am Gubristtunnel in Zürich 2400. Allgemein befinden sich die grössten Stauschwerpunkte auf dem Nationalstrassennetz in den grossen Agglomerationen, wie das ASTRA im kürzlich veröffentlichten Bericht «Strassen und Verkehr 2016» festhielt.