Die Anzeichen verdichten sich, wonach Lucien Favre (59) den Ligue-1-Dritten Nice nach nur einer Saison verlässt.
Gemäss «Bild»-Informationen konkretisiert sich ein Engagement in Dortmund. Weder die BVB-Verantwortlichen noch Favre selber kommentieren die inzwischen sehr grossen Schlagzeilen in Deutschland.
Der aktuelle Dortmunder Trainer Thomas Tuchel ist nach einem öffentlichen «Dissens» mit Klubchef Hans-Joachim Watzke derart unter Druck geraten, dass eine Fortsetzung seiner sportlich erfolgreichen Arbeit nach der Sommerpause immer unwahrscheinlicher wird.
Der Nachfolger von Jürgen Klopp hat den hinter Bayern umsatzstärksten Bundesligisten in der letzten Saison zur besten Punktzahl der Vereinsgeschichte geführt und zweimal in Folge den Cupfinal erreicht. Aber offenbar hat er vereinsintern keinerlei Rückhalt mehr. Übernimmt nun 20 Jahre nach dem Abschied des Wahl-Schweizers Ottmar Hitzfeld ein Westschweizer beim Ruhrpott-Koloss?
Favres Name kursierte in der Debatte um Tuchel auffällig früh zuoberst auf den medialen Kandidatenlisten. Nun berichtet die in der Regel sehr gut unterrichtete «Bild-Zeitung» von einer «weitgehenden Einigung». Der 59-Jährige mit spannender, gesamthaft rund achtjähriger Vergangenheit in Berlin und Mönchengladbach soll sich an der Côte d’Azur zeitnah um die Freigabe bemühen, so die deutsche Quelle.
Nice-Präsident Jean-Pierre Rivère beteuerte in der Schlussphase der besten Liga-Kampagne seit 41 Jahren, dass ihm keine Offerte für Favre vorliege. «Aber wir wissen von Klubs, die an Lucien interessiert sind. Er hat bei uns noch für zwei Jahre Vertrag. Es gibt Dinge, die sind weniger voraussehbar als andere.»
Rivère kennt das Geschäft. Er weiss, dass ein Verein mit knapp 40 Millionen Umsatz nicht in der Lage ist, einen erfolgreichen Trainer zu halten, wenn ein Gigant wie der BVB mit dem rund zehnmal höheren wirtschaftlichen Hubraum anklopfen würde. «Wenn ein sehr grosser Verein anfragt, sind wird verpflichtet, die Sache mit Lucien anzuschauen.»