Die Proteste von Indigenen in Ecuador haben sich zugespitzt. Mit Speeren bewaffnete Demonstranten verletzten am Mittwoch nach Angaben des Innenministeriums acht Polizisten in der südostecuadorianischen Provinzhauptstadt Macas.
Die Indigenen forderten den Rücktritt des Gouverneurs von Morona Santiago und eine Bauerlaubnis für eine Landstrasse zur bislang isolierten Ortschaft Taisha, die von der Zentralregierung aufgrund von Umweltschutzverordnungen verweigert worden war.
Nach der Auseinandersetzung mit der Polizei besetzten die Demonstranten mehrere Regierungsgebäude in Macas. Die Konföderation der Indigenen Organisationen (CONAIE) warnte am Mittwochabend (Ortszeit) über Facebook, dass Soldaten bereitgestellt worden seien, um die besetzten Gebäude zu räumen.
Die Protestwelle der Indigenen hält seit dem vor einer Woche abgehaltenen Streik der CONAIE und oppositioneller Gewerkschaften an. Es seien in der Woche 116 Polizisten und Soldaten verletzt und 60 Demonstranten festgenommen worden, erklärte Justizministerin Ledy Zuñiga der Nachrichtenagentur Andes. Sie schloss aus, dass der von Staatschef Rafael Correa wegen des drohenden Ausbruchs des Vulkans Cotopaxi ausgerufene Ausnahmezustand zur Unterdrückung der Proteste missbraucht werde.