Schwere Ausschreitungen gegen eine Demonstration von Homosexuellen in Georgien: In der Hauptstadt Tiflis wurden mindestens 17 Menschen verletzt.
Mit Steinwürfen vertrieben Tausende orthodoxe Gläubige, angeführt von Priestern, am internationalen Tag gegen die Diskriminierung von Homosexuellen einige Dutzend Schwule und Lesben aus der Innenstadt.
Unter massivem Polizeischutz retteten sich die Homosexuellen in Busse. 13 Verletzte wurden in Spitäler gebracht, wie Medien am Freitag aus der Ex-Sowjetrepublik im Südkaukasus berichteten.
Augenzeugen berichteten von chaotischen Zuständen, nachdem Gegendemonstranten die Sicherheitsabsperrungen durchbrochen hatten. Die Schwulen und Lesben wollten ihre Demonstration an einem «sicheren Ort» in den Aussenbezirken von Tiflis fortsetzen.
Der extrem einflussreiche Patriarch Ilia II. hatte am Vortag die Stadtverwaltung mit Nachdruck aufgefordert, die Homosexuellenparade abzusagen. Regierungschef Bidsina Iwanischwili hingegen warb für Toleranz.
Homosexualität ist in Georgien zwar nicht verboten, wird aber von weiten Teilen der Bevölkerung im orthodox geprägten Land abgelehnt.