Ein schwer bewaffneter Schüler hat am Donnerstag in einem Gymnasium in der südostfranzösischen Stadt Grasse das Feuer eröffnet. Der 17-Jährige verletzte den Schulleiter und zwei Schüler. Er wurde festgenommen.
Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, schoss der Jugendliche mit einem Gewehr im Lycée Alexis de Tocqueville. Er habe zudem eine Pistole, einen Revolver und zwei Handgranaten bei sich gehabt, hiess es aus Polizeikreisen.
Die drei Verletzten wurden ins Spital gebracht. Fünf weitere Personen verletzten sich leicht, als sie in Panik flohen.
Kein Terroranschlag
«Wir können den Verdacht eines Anschlags ausschliessen», sagte der Präsident der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côtes d’Azur, Christian Estrosi, der Nachrichtenagentur AFP. Vielmehr scheine der mutmassliche Täter unter «psychologischen Problemen» zu leiden.
Nach ersten Angaben war der 17-Jährige nicht polizeibekannt. Er handelte vermutlich allein. Zunächst war noch von einem zweiten Täter die Rede gewesen, der geflohen sei.
Die Behörden hatten nach den Schüssen im Gymnasium zunächst über eine Handy-App eine Anschlagswarnung verbreitet. Menschen in der Gegend wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Die Polizei riegelte die Schule mit einem Grossaufgebot ab, auch Beamte der Sondereinheit Raid rückten an.
Panik ausgebrochen
Das Rathaus von Grasse erklärte, nach den Schüssen sei Panik ausgebrochen. Einige Schüler seien weggerannt und hätten in einem nahegelegenen Supermarkt Zuflucht gesucht. Dies habe dazu geführt, dass Gerüchte über einen Anschlag die Runde gemacht hätten. In Frankreich herrscht seit den Anschlägen von Paris vom 13. November 2015 der Ausnahmezustand. Die Anschlagsgefahr gilt weiterhin als sehr hoch.
Wegen der Schiesserei durften an allen Schulen von Grasse Schüler und Lehrer die Gebäude zunächst nicht verlassen. Die örtliche Schulbehörde forderte Familien auf, sich nicht zu den Schulen zu begeben. Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem machte sich umgehend auf den Weg zum Tatort.