Das US-Parlamentsgebäude ist am Donnerstag nach einer Schiesserei vorübergehend abgeriegelt worden: Eine 34-jährige Frau raste mit einem Baby im Auto auf das Kapitol zu. Nach einer Verfolgungsjagd wurde sie von der Polizei erschossen.
Am Donnerstag ist es beim US-Parlamentsgebäude, dem Kapitol, zu einer Schiesserei zwischen Sicherheitskräften und einer mutmasslichen Schützin gekommen. Die Angreiferin sei von der Polizei erschossen worden. Sie habe zunächst versucht, durch die Sicherheitsbarrieren des Weissen Hauses zu gelangen.
Die Polizei meldete, dass Strassen rund um das Kongressgebäude abgesperrt seien. Das Fernsehen zeigte Bilder von zahlreichen Polizeiautos vor dem Kapitol. Auch um das Weisse Haus gebe es verschärfte Sicherheitsmassnahmen, hiess es. Allerdings wurde die Abriegelung des Kapitolgebäudes nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. Es wurden Bilder eines verletzten Polizisten auf einer Trage gezeigt. Auch von einer Verfolgungsjagd durch die Stadt und von einer Festnahme war die Rede. Die Lage war zunächst sehr unübersichtlich.
CNN meldete, die Polizei habe Politiker und Mitarbeiter im Kapitol zeitweise aufgefordert, das Gebäude nicht zu verlassen. Sie sollten auch nicht in die Nähe von Fenstern gehen. Kongressmitglieder sagten, sie hätten mehrfach in schneller Folge einen lauten Knall wie bei der Explosion von Feuerwerkskörpern gehört.
Frau mit einjährigem Mädchen im Auto
Inzwischen ist klar, was geschehen ist. Wie die Medien in der Nacht auf Freitag berichteten, rammte eine 34-jährige Frau zunächst eine Absperrung am Weissen Haus und raste dann mit einem einjährigen Mädchen an Bord auf das Kongressgebäude zu.
Mit dem Kind auf dem Rücksitz war die Frau nach Angaben der Behörden erst in eine Sicherheitsbarrikade vor dem Weissen Haus gefahren und dann quer durch die Innenstadt in Richtung Kapitol gerast. Dutzende Polizeiautos verfolgten das schwarze Auto, Beamte feuerten mehrere Schüsse ab.
Die wilde Jagd beim Zusammenstoss mit einem Polizeiauto endete. Zwei Polizisten wurden verletzt, sagte Lanier. Zuvor hatte Polizeichef Kim Dine von einem Verletzten gesprochen. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Ermittler aus. Das Kind wurde in Sicherheit gebracht.
Erst vor zweieinhalb Wochen wurde die US-Hauptstadt Schauplatz einer blutigen Schiesserei. Ein 34-jähriger Mann hatte in einem Kommandozentrum der Marine das Feuer eröffnet und 12 Menschen getötet. Er wurde dann selbst von Sicherheitskräften erschossen.