Bei einem frontalen Zusammenstoss zweier Centovalli-Züge sind am Dienstagmorgen fünf Personen leicht verletzt worden – darunter die Lokführer. Zwischen Locarno und Domodossola in Italien musste der Bahnverkehr deshalb unterbrochen werden.
Aus bislang ungeklärter Ursache seien die beiden Züge zwischen Intragna TI und Corcapolo auf dem Tessiner Streckenabschnitt der Centovalli-Bahn zusammengestossen, schrieb die Tessiner Kantonspolizei am Dienstag in einem Communiqué.
Zum Zeitpunkt des Unglücks seien Signalleuchten in beiden Richtungen grün gewesen, sagte Mauro Caronno, Direktor der Verkehrsgesellschaft FART am Dienstag auf Anfrage. Sie ist die Betreiberin der Bahnlinie.
Warum dies für beide Züge gleichzeitig der Fall gewesen sei, könne noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Caronno wies jedoch daraufhin, dass sofort Bremsmanöver eingeleitet wurden, als Sichtkontakt zwischen den Lokführern bestand.
Die beiden Züge seien mit einer Geschwindigkeit von rund 30 Stundenkilometern unterwegs gewesen, als es zum Aufprall auf der eingleisigen Strecke in der Nähe des Bahnhofs Corcapolo kam. Ausser den beiden Lokführern seien im Moment des Zusammenstosses überhaupt nur vier weitere Personen in den Waggons gewesen, so Caronno. Drei von ihnen hätten nur sehr leichte Verletzungen erlitten.
Ursache weiterhin ungeklärt
Auf der Bahnstrecke sei am Dienstagnachmittag wieder regulär der Betrieb aufgenommen worden, teilte ein Sprecher der Tessiner Kantonspolizei auf Anfrage mit. Unklar sei am späten Dienstagnachmittag weiterhin gewesen, was den Zusammenstoss auslöste.
Dieser sorgte auch für Behinderungen auf der Kantonsstrasse, die neben der Bahnlinie verläuft. Dort waren laut Polizeiangaben Rettungsfahrzeuge im Einsatz, um die drei leicht verletzten Passagiere und die beiden Lokführer zu versorgen. Um den genauen Unfallhergang zu untersuchen, ist laut Polizei die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) aufgeboten worden.
Über die rund 52 Kilometer lange Bahnstrecke der sogenannten «Centovallina» ist das Tessin über Domodossala (I) mit dem Fernverkehr in Richtung Westschweiz verbunden.