Die bei einem Ballonabsturz in Montbovon verletzten amerikanischen Touristen sind ausser Lebensgefahr. Die Mutter und ihre beiden Töchter befinden sich noch in Spitalpflege, wie die Freiburger Behörden am Mittwoch mitteilten.
Der Vater kam beim Absturz am frühen Dienstagmorgen ums Leben. Die vierköpfige amerikanische Familie war am Dienstagmorgen mit einem Piloten von Château-d’Oex VD aus zu einem Ballonflug gestartet. Beim Landen im freiburgischen Montbovon berührte der Ballon eine Hochspannungsleitung und stürzte rund 50 Meter ab.
Auch der Fahrer des Ballons wurde beim Absturz verletzt, allerdings nicht lebensgefährlich.
Die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) eröffnete am Dienstag eine Untersuchung. Zugleich wurde eine Strafuntersuchung eingeleitet. Die Abklärungen der Unfallursache stehen noch am Anfang. Das Wrack des abgestürzten Ballons wurde inzwischen in einen Hangar gebracht.
Der Ballon gehörte der Gesellschaft Gstaad Fly GmbH, die sich wiederum im Besitz des Fünf-Sterne-Hauses Grand Hotel Park in Gstaad BE befindet.
Man habe mit Trauer vom Unfall des Ballons von Gstaad Fly erfahren, der die Farben des Hotels getragen habe, teilte das Hotel am Dienstagabend mit. Das Hotel hat das Ballon-Angebot umgehend von seiner Internetseite gelöscht.
Landeplatz gilt als sicher
Die Region ist bei Ballonfahrern beliebt. Im nahen Château-d’Oex findet jährlich ein renommiertes Ballon-Festival statt.
Der Landeplatz Comba d’Avau bei Montbovon gilt in Ballonfahrerkreisen als sicher, obwohl mehrere Hochspannungsleitungen die Region durchziehen.
Man wisse, wo sich die Hochspannungsleitungen befänden und man sehe die roten Kugeln, welche die Leitungen signalisierten, sagte der aktive Ballonfahrer Raphaël Zuccollo am Dienstag der Nachrichtenagentur sda.
Zuccollo selber war am Dienstag auch in der Region unterwegs, sah den Unglücksballon aber nicht.
Angesehene Familie aus Malibu
Der Ballon-Absturz hat auch in den amerikanischen Medien für Schlagzeilen gesorgt. Verschiedene Zeitungen, darunter etwa die «Los Angeles Times», vermelden, dass die Verunglückten einer alteingesessenen Familie aus Malibu angehören.
Vorfahren des beim Ballonabsturz verstorbenen, 55-jährigen Familienvaters gehörten zu den Gründern der Stadt. Die Familie ist auch der örtlichen Pepperdine Universität eng verbunden.
Die Lokalzeitung «Malibu Times» zitiert auf ihrem Onlineportal eine Nichte des Verstorbenen, die von einer erfolgreichen Operation der beiden Töchter spricht.
Die Berichterstattung der «Malibu Times» löste auf deren Online-Seite grosse Anteilnahme bei der Leserschaft aus.