Bei Konfrontationen auf dem Tempelberg sind am Dienstag mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. Palästinensische Demonstranten hätten Polizisten nach der Öffnung der Anlage in Jerusalems Altstadt am Morgen mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen.
Das sagte ein israelischer Polizeisprecher. Dabei seien zwei Beamte leicht verletzt worden. Die Polizei setzte daraufhin Blendgranaten ein. Nach Angaben von Sanitätern wurden zwölf Palästinenser verletzt. Laut der Polizei wurden drei Demonstranten festgenommen.
Hintergrund der Konfrontationen ist eine Debatte im Parlament über eine Ausweitung israelischer Rechte auf dem Tempelberg. Muslime verehren die Stätte als «Haram al-Scharif» (Edles Heiligtum).
Juden dürfen auf der Anlage, die unter jordanischer Hoheit steht, nicht beten und haben eingeschränkte Besuchsrechte. Die westliche Mauer der Anlage, die Klagemauer, untersteht seit 1967 israelischer Kontrolle. Sie ist heute die heiligste Stätte der Juden.
Der ultrarechte israelische Abgeordnete Mosche Feiglin von der Likud-Partei setzt sich für mehr israelische Kontrolle auf dem Tempelberg ein. Das Parlament in Jerusalem wollte am Dienstag über einen entsprechenden Vorschlag beraten, dem allerdings wenig Chancen eingeräumt werden. Die Initiative hat nicht nur bei Palästinensern, sondern auch in Jordanien Empörung ausgelöst.