Nach zwei Rennen sind die Schweizer Männer an den Orientierungslauf-Weltmeisterschaften in Finnland überraschend noch medaillenlos. Dies will Daniel Hubmann am Freitag über die Mitteldistanz ändern.
Hubmanns Palmarès ist beeindruckend: 13 WM-Medaillen, 8 EM-Medaillen, 17 Weltcupsiege und vierfacher Gesamtweltcup-Gewinner (2008 bis 2011). Am Dienstag musste er sich in Kumpula über die Langdistanz allerdings mit Rang 7 begnügen. Dennoch bereut er es nicht, dass er zugunsten der Königsdisziplin auf den Sprint vom Montag verzichtet hat. Der in Bern wohnhafte Thurgauer gab zu, dass er physisch einen Tick schwächer ist als zu seinen besten Zeiten.
Dies ist verständlich, hatte er sich doch im vergangenen Jahr im Mai an den Europameisterschaften in Falun einen Achillessehnenriss zugezogen, worauf er bei den Heim-WM in Lausanne nicht an den Start gehen konnte. Bereits im Oktober 2010 hatte er sich einer Fersenoperation unterziehen müssen. Deshalb trainierte er oft alternativ . Aufgrund der Verletzungen hatte er in den letzten zwei, drei Jahren den Orientierungslauf nicht wie gewünscht ausleben können. Deshalb denkt er noch lange nichts ans Aufhören. Und da in seiner Sportart die Erfahrung eine sehr grosse Rolle spielt, kann er trotz seiner 30 Jahre noch lange vorne mitmischen. Die besten Beweise hierfür sind Simone Niggli (35) und Thierry Gueorgiou (34), die am Dienstag über die Langdistanz triumphiert haben.
Allerdings geht es für Hubmann nicht nur um Medaillen, sondern auch darum, etwas zu erleben. Dafür ist der OL prädestiniert. Ein spezielles Erlebnis liegt noch nicht weit zurück. Ende Mai begegnete er in einem WM-Trainingslager mit dem Nationalteam einer Bärenmutter. Diese brüllte ihn aus nächster Nähe an. Der Profisportler begann zu schreien, worauf die Bärin davon rannte.
Was die Medaillen angeht, will Hubmann über die Mitteldistanz das Verpasste am Freitag nachholen. Sollte es über die Mitteldistanz nicht klappen, bleibt ihm noch das Staffelrennen vom Samstag. Dort läuft er als Zweiter nach Matthias Merz und vor Matthias Kyburz. Die Schweizer haben etwas gut zu machen – in den vergangenen zwei Jahren wurden sie jeweils Vierte.