Auf der Flucht vor einem nahenden Zyklon sind vor der Küste von Burma mehrere Boote mit rund 100 Menschen an Bord gekentert. Die genaue Zahl war am Dienstagabend, 24 Stunden nach dem Unglück, noch unklar.
42 Personen seien gerettet worden, sagte ein Sprecher des Informationsministeriums in der nahen Provinzhauptstadt Sittwe. Die anderen würden noch vermisst.
Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der UNO um Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit, die bei Unruhen im Jahr 2012 aus ihren Dörfern vertrieben worden waren. Sie lebten in dem nur mit dem Boot erreichbaren Küstenort Pauktaw in einem Lager. Warum die Boote am späten Abend bei rauer See ablegten, blieb unklar.
Zyklon «Mahasen» wirbelte nach Angaben der burmesischen Meteorologiebehörde 400 Kilometer vor der indischen Ostküste und bewegte sich Richtung Nordosten auf die Grenzregion zwischen Burma und Bangladesch zu. Er sollte am Donnerstag das Festland erreichen.
Das Küstengebiet am Golf von Bengalen ist unwettergefährdet. 2008 verwüstete Zyklon Nargis weiter südlich in Burma das Irrawaddy-Delta. 138’000 Menschen kamen dabei ums Leben.
Weiter nördlich liegt in Bangladesch die Hafenstadt Chittagong. In der Umgebung wohnen sechs Millionen Menschen. Viele Dörfer liegen weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel. Bei einem Zyklon 2007 starben dort 3000 Menschen.