Kamele wollte der Mann schiessen, dann verirrte er sich in Australien am Wüstenrand, ohne Nahrung und Wasser. Tieren verdankt er schliesslich sein Leben, wenn auch ganz kleinen.
Durch den Verzehr von Ameisen hat ein versierter Jäger sechs Tage unter sengender Sonne im australischen Hinterland überlebt. Der Mann habe keinen Tropfen Wasser gehabt, berichtete die Polizei in Westaustralien am Dienstag.
Sie habe den 62-Jährigen nach einer gross angelegten Suchaktionen unter einem Baum gefunden, ausgemergelt und desorientiert. «Er hat Erste Hilfe bekommen, sitzt aufrecht und redet – es sieht alles gut aus», sagte Polizist Andy Greatwood im Radio.
Der Mann war nach Polizeiangaben vergangene Woche mit seinem Bruder zu dem bei Jägern beliebten abgelegenen Campingplatz Shooter’s Shack gefahren. Er liegt am Wüstenrand bei Laverton rund 1100 Kilometer nördlich von Perth.
Der Mann sei an einem Tag auf der Jagd nach wilden Kamelen nur mit einem Gewehr, in T-Shirt, kurzer Hose, Schlappen und Schirmmütze losmarschiert und habe sich verirrt.
Fährtensucher folgten den Spuren
Die Familie alarmierte die Polizei, als er nach 24 Stunden nicht zurückkehrte. Die Polizei schickte Fährtensucher und Helikopter los. Die Fährtensucher entdeckten am Wochenende frische Fussspuren am Boden und verfolgten sie 15 Kilometer, bis sie den Mann fanden. Seine Frau sprach von einem Wunder.
Der australische Outback ist berüchtigt. Über Tausende Kilometer gibt es dort keine Ortschaften und oft kaum Schatten, bei Temperaturen, die deutlich über 40 Grad liegen können.
Im Januar war ein Mann in der Gegend umgekommen, nachdem sein Auto mit einer Panne liegengeblieben war. Er wollte 60 Kilometer zum nächsten Ort laufen und Hilfe holen, wurde aber tot auf der Strasse gefunden. Seine Begleiterin, die bei dem Auto geblieben war, wurde gerettet.
Auch ein Lastwagen-Fahrer überlebte im Januar unter ähnlichen Umständen in Westaustralien nicht. Die Polizei empfiehlt, in abgelegenen Regionen eine Notfunkbake mitzunehmen. Rettungskräfte können die Geräte orten.