Im Kanton Basel-Stadt sind 2013 deutlich weniger Straftaten verzeichnet worden als im Vorjahr. Einen Rückgang gab es sowohl bei den Vermögens- wie auch bei den Gewaltdelikten. Einzig bei der Kategorie „Gewalt gegen Beamte“ zeigt der Trend nach oben.
Beat Voser, Leitender Staatsanwalt und Chef der Kriminalpolizei, beurteilte die Entwicklung am Dienstag bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2013 als erfreulich: Mit 24’040 Verstössen gegen das Strafgesetzbuch (StGB) beträgt der Rückgang gegenüber dem Vorjahr 11 Prozent. 2012 musste noch eine Zunahme von 23 Prozent verbucht werden.
Allerdings gebe es nun keinen Grund, sich wegen des Rückgangs zurückzulehnen und zu denken, alles sei in bester Ordnung, warnte Voser vor den Medien mit Verweis auf den Fünfjahresvergleich: 2013 wurden nämlich im Stadtkanton fast 3600 StGB-Verstösse mehr registriert als noch 2009.
Vermögensdelikte: 12 Prozent weniger
Besonders augenfällig war die Abnahme letztes Jahr bei den Vermögensdelikten, auf die drei Viertel aller Straftaten entfallen. Mit 18’221 Fällen betrug das Minus 12 Prozent.
Bei den Einbrüchen, die im Vorjahr noch um 64 Prozent zugenommen hatten, gab es nun mit 1608 Fällen einen Rückgang um 21 Prozent. Voser führte dies Entwicklung auf den verschärften Kampf gegen Kriminaltouristen zurück. Wichtig sei dabei, die an Tatorten gesicherten Spuren auch mit ausländischen DNA-Datenbanken abzugleichen.
Auch bei den Taschendiebstählen wurde ein starker Rückgang von 34 Prozent erzielt. Mit 971 Fällen liegt man gar wieder unter dem Wert von 2009. Zu verdanken ist dies laut dem Kripo-Chef dem gezielten Kampf der Polizei gegen Taschendiebe.
Eine Abnahme um 14 Prozent auf 205 Fälle gab es auch bei den Raubdelikten. Dagegen nahmen die Entreissdiebstähle um 30 Prozent auf 92 Fälle zu.
Weniger Körperverletzungen, aber mehr schwere Fälle
Bei den Delikten gegen Leib und Leben liegt die Zahl der Fälle mit 1364 um 8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei einem Verbrechen ums Leben gekommen ist 2013 im Stadtkanton eine Person, gegenüber vier im Vorjahr.
Bei den Körperverletzungen wurde ein Rückgang um ebenfalls 8 Prozent auf 544 Fälle registriert. Bei den schweren Fällen ergab sich aber mit 28 Fällen eine Verdoppelung.
Einen erneuten Rückgang von 26 Prozent auf 52 Fälle respektive von 18 Prozent auf 84 Fälle weist die Statistik bei den Raufhändeln und Angriffen aus. Zu verdanken ist dies vorab der Polizei, die sich vermehrt an Brennpunkten aufhält. Dies führt allerdings dazu, dass es immer mehr Fälle von Gewalt und Drohung gegen Beamte gibt. 2013 stieg deren Zahl um 32 Prozent auf 214.
Bei den Sexualdelikten wurde ein Rückgang um 12 Prozent auf 242 Fälle verzeichnet. Die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz waren 2013 ebenfalls rückläufig, was aber mit Personalengpässen im Betäubungsmitteldezernat begründet wurde. Mit 3422 liegt die Zahl der behandelten Delikte um 2 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Als „recht ruhig“ bezeichnete der Leitende Jugendanwalt Beat Burkhardt die Lage bei der Jugenddelinquenz. Angezeigt wurden 1094 Delikte, 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 40 Prozent handelt es sich um Vermögensdelikte. Bei den Gewaltdelikten von Jugendlichen wurde ein Rückgang von 168 auf 146 Fälle registriert.