Jahr für Jahr sind die Vermögen von Milliardären gewachsen. Im vergangenen Jahr stoppte nun der Anstieg des Gesamtvermögens der Milliardäre. Das Gesamtvermögen ging sogar um 300 Milliarden auf 5,1 Billionen Dollar zurück.
Das geht aus dem Billionaires Report der Grossbank UBS und des Beratungsunternehmens PwC hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Durchschnittlich besass 2015 jeder Milliardär noch 3,7 Milliarden Dollar, im Vorjahr waren es noch 4,0 Milliarden. Im Bericht wird der Rückgang mit Vermögensübertragungen innerhalb von Familien, fallenden Rohstoffpreisen und dem aufwertenden US-Dollar erklärt.
In den USA überstieg die Zahl der neuen Milliardäre diejenige der Absteiger lediglich um fünf. In Asien hingegen gibt es unter dem Strich jeden dritten Tag einen neuen Milliardär. Die meisten davon, 85 Prozent, sind Milliardäre in erster Generation. Bei ihnen steht gemäss dem Bericht in den kommenden Jahren nun erstmals ein Transfer an.
Ohnehin steht laut dem Bericht die grösste Vermögensübertragung in der Geschichte der Menschheit bevor. Rund 460 Milliardäre werden im Verlauf von knapp 20 Jahren 2,1 Billionen Dollar an ihre Erben übertragen – das entspricht der Wirtschaftsleistung von Indien.
20 Schweizer Milliardäre dank Erbschaften
Fast schon Routine ist das Vererben hingegen in Europa, besonders in der Schweiz und Deutschland, wo der Anteil der etablierten Milliardärsdynastien am höchsten ist. 56 der 60 Milliardäre, die 2015 durch eine Erbschaft zu ihrem Vermögen kamen, stammen laut dem Bericht aus Europa.
In der Schweiz zählen die UBS und PwC 33 Milliardäre, die zusammen ein Vermögen von 93,5 Milliarden Franken halten, wie ein UBS-Sprecher auf Anfrage sagte. 60 Prozent oder 20 dieser Milliardäre stammen aus solchen Dynastien, sind also über Erbschaften reich geworden.
Die Europäer haben sich als geschickt darin erwiesen, ihr Vermögen über mehrere Generationen zu bewahren. Auch 2015 blieb das Gesamtvermögen entgegen dem weltweiten Trend stabil. Warum etwa Schweizer gut darin sind, das Vermögen weiterzugeben und zu bewahren, erklärt der Sprecher mit der die stabilen Währung, dem hohen Ausbildungsniveau, der vergleichsweise tiefen Erbschaftssteuer und der Gewohnheit, vorauszuplanen.