Verpackungsindustrie 2012 mit Einbussen – Fast 300 Stellen verloren

Die Schweizer Verpackungsindustrie ist 2012 geschrumpft. Fast 300 Stellen gingen verloren, und die Umsätze der noch 229 Unternehmen sanken um 2,5 Prozent auf 6,55 Mrd. Franken. Der Branchenverband rechnet für das laufende Jahr mit einer Trendwende.

Die Schweizer Verpackungsindustrie ist 2012 geschrumpft (Bild: sda)

Die Schweizer Verpackungsindustrie ist 2012 geschrumpft. Fast 300 Stellen gingen verloren, und die Umsätze der noch 229 Unternehmen sanken um 2,5 Prozent auf 6,55 Mrd. Franken. Der Branchenverband rechnet für das laufende Jahr mit einer Trendwende.

Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI begründete die Einbussen von 2012 insbesondere mit der Frankenstärke respektive dem Preisdruck durch ausländische Anbieter. Demnach litten vor allem exportorientierte Firmen und zehrten von der Substanz. Die Produktivität sei bei stabilen Volumen aber gestiegen, sagte SVI-Geschäftsleiter Andreas Zopfi am Montag vor den Medien in Zürich.

Die Zahl der Beschäftigten sank im Jahresvergleich von 18’883 auf 18’595. Durch Zusammenschlüsse, Übernahmen und Konkurse nahm die Zahl der Betriebe von 240 auf 229 ab.

Allein bei den Kartonverpackungen gingen 8 von 28 Betrieben verloren, der Spartenumsatz fiel um 11,8 Prozent. Im wichtigsten Segment Kunststoff reduzierte sich der Umsatz um 1,9 Prozent auf 3,54 Mrd. Franken. Auch Holz (-1,9 Prozent), Glas (-5,9 Prozent) und Wellkarton (-9,3 Prozent) büssten ein. Bei Aluminium- und Stahlblech-Verpackungen stagnierte der Umsatz.

Im Vergleich mit anderen Industrien stehe die Branche verhältnismässig gut da, sagte Zopfi. Zulegen konnte einzig das Geschäft mit Verpackungsmaschinen, wo der Umsatz um 2,3 Prozent auf 997 Mrd. Fr. stieg. Diese Hersteller profitierten von Aufträgen aus Asien und Nahost.

Trendwende

Für 2013 rechnet das SVI nach dem «Übergangsjahr 2012» mit einer Trendwende und einem Umsatzplus im Rahmen des erwarteten Wirtschaftswachstums von rund 1,3 Prozent. 2010 war der Branchenumsatz um 7,5 Prozent gestiegen, 2011 um 0,1 Prozent. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, begründete Zopfi seinen «vorsichtigen Optimismus».

Die wichtigen Kunden aus der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sowie der Konsum generell stützen die Nachfrage. Demgegenüber belasten höhere Energie- und Rohstoffpreise. Und wegen Bedenken um Schadstoffe steht in der EU ein Verbot von Recycling-Kartonverpackungen für Lebensmittel zur Debatte.

Die Schweizer Verpackungsindustrie müsse hochinnovativ bleiben und Topqualität sowie Topservice bieten, sagte SVI-Präsident Philippe Dubois. Der Mangel an Fachkräften und Lehrlingen steige. Das SVI organisiere weiterhin Schulungen und Lehrgänge. Daher bleibt das Institut bei seinem Namen und verschiebt den für das diesjährige 50-Jahr-Jubiläum angekündigten neuen Auftritt.

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