Der starke Franken und die weltweit stagnierende Nachfrage veranlassen den Westschweizer Verpackungsmaschinenhersteller Bobst, Teile seiner Produktion auszulagern. Dadurch werden bis Mitte 2013 rund 420 der weltweit 5300 Arbeitsstellen gestrichen.
Der grösste Teil des Stellenabbaus betrifft die Produktionsstandorte bei Lausanne, wie es am Dienstag in einem Communiqué hiess. Dort unterhält Bobst rund 2000 Arbeitsplätze. Weltweit bedeutet der Schnitt einen Abbau von 8 Prozent der Stellen.
Zu Entlassungen wird es laut Bobst nicht kommen, da der Stellenabbau mit der Auflösung temporärer oder befristeter Arbeitsverträge, frühzeitigen Pensionierungen und der üblichen Personalfluktuation durchgeführt werde. Zudem unterstützen Bund und Kanton Waadt den Umbau.
Kurzarbeit für ein halbes Jahr
Im weiteren führt Bobst für ein halbes Jahr Kurzarbeit ein. Damit will das Unternehmen so viel Personal wie möglich bis zum erwarteten Nachfrageanstieg behalten. Von der Umstrukturierung nicht betroffen seien die Lehrlinge und die Entwicklungsabteilung, teilte das Unternehmen mit.
Die Entwicklung, die Forschung und der Bau von Hightech-Maschinen wird bis Ende 2012 in Mex konzentriert. Tätigkeiten minderer Komplexität lagert Bobst an Zulieferbetriebe ins Ausland aus.
So werden mittel- und tieferwertige Maschinen in China und Indien gebaut. Dort liegen auch Wachstumsmärkte von Bobst. In China beschäftigt Bobst bereits 600 und in Indien 250 Personen.
Im weiteren will Bobst profitabler werden, wie Generaldirektor Jean-Pascal Bobst vor den Medien erklärte. Das Resultat soll sich 2013 um 50 bis 60 Mio. Fr. verbessern. Mit einem Eurowechselkurs von 1,35 Fr. wäre das Unternehmen im laufenden Jahr hoch profitabel. Im ersten Semester fuhr Bobst einen Verlust von 27,7 Mio. Fr. ein, der Umsatz legte leicht auf 562,2 Mio. Fr. zu.