Nicht „unverwartete Turbulenzen“, sondern die Verwirrung des Piloten haben vor rund einem Jahr dazu geführt, dass bei einem Flug der Air Canada von Toronto nach Zürich 16 Personen leicht verletzt wurden. Dies geht aus dem kanadischen Untersuchungsbericht hervor.
Der Pilot, der gerade von einer Schlafpause aufgewacht war, habe geglaubt, dass sein Flugzeug mit einem anderen zusammenstosse und habe deshalb den abrupten Sinkflug eingeleitet, hiess es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Mehrere nicht angeschnallte Passagiere wurden aus ihren Sitzen geschleudert. Der Kapitän des Flugzeugs brachte die Maschine nach dem Vorfall rasch wieder in eine stabile Lage. Sieben der Verletzten mussten nach der Landung für kurze Zeit im Spital behandelt werden.
Offenbar hatte der fehlbare Pilot zuerst den Planeten Venus für ein entgegenkommendes Flugzeug gehalten und danach die Kollision mit einem Flugzeug der US-Armee verhindern wollen. Dieses stellte aber gemäss dem Bericht keinerlei Gefahr dar, weil es 300 Meter tiefer geflogen sei als die Maschine der Air Canada.
Ursprünglich hatte Isabelle Knoblauch, General Manager von Air Canada in der Schweiz, von „unerwarteten Turbulenzen“ gesprochen, die rund 90 Minuten vor der Landung aufgetreten seien.
Bei dem nächtlichen Vorfall im Januar 2011 hatten die Piloten gemäss dem Bericht offenbar nicht die Sicherheitsregeln eingehalten. Diese verlangen eigentlich, dass Piloten während langer Flüge maximal 40 Minuten schlafen und nach dem Aufwachen zunächst 15 Minuten warten, bevor sie die Führung des Flugzeugs übernehmen.