Verschollene US-Amerikanerin taucht nach elf Jahren wieder auf

Eine heute 54-jährige Mutter ist in den USA nach elf Jahren wieder aufgetaucht. Sie hatte ihre Familie damals ohne Ankündigung verlassen und wurde später für tot erklärt.

Verschollene wieder da. Undatierte (l.) und aktuelle (r.) Aufnahme (Bild: sda)

Eine heute 54-jährige Mutter ist in den USA nach elf Jahren wieder aufgetaucht. Sie hatte ihre Familie damals ohne Ankündigung verlassen und wurde später für tot erklärt.

Ohne ersichtlichen Grund hatte sie ihren Ehemann und ihre beiden Kinder vor elf Jahren heimlich verlassen. Jetzt ist die Frau aus Pennsylvania ebenso unerwartet wieder aufgetaucht.

Sie hatte die meiste Zeit auf der Strasse gelebt. Nun habe sie sich aus freien Stücken bei der Polizei in Florida gemeldet, berichtete die Zeitung «Miami Herald» am Donnerstag.

Viele in den USA staunen über die Odyssee der Frau, die anscheinend aus einer Laune heraus eines Vormittags im Februar 2002 aus ihrem damaligen Leben abtauchte. Ihre damals acht und zwölf Jahre alten Kinder habe sie gerade in der Schule abgesetzt, berichtete die Zeitung weiter.

Per Anhalter untergetaucht

Die damals 43-Jährige habe sich dann einer Gruppe junger Leute angeschlossen, die sie in einem Park getroffen habe. Per Anhalter hätten sie sich auf den Weg gemacht und seien durchs Land gezogen. Von ihrem Mann habe die Frau sich seinerzeit gerade scheiden lassen, hiess es in weiteren Berichten.

2010 sei die verschollene Frau schliesslich für tot erklärt worden – ihr Ehemann habe eine Versicherungssumme erhalten. Wenig später habe er erneut geheiratet.

«Sie sagte mir, sie sei damals einfach ausgerastet», sagte Polizeioffizier John Schofield nach einem ersten Gespräch mit der Frau dem lokalen TV-Sender WHTM. «Aus einer Laune entschied sie, mit der Gruppe Obdachloser zu gehen und nach Florida zu reisen.»

Etwa 2000 Kilometer habe die Frau auf diese Weise zurückgelegt, bis nach Key West an der Südspitze sei sie gekommen. Zeitweise habe sie mit einem anderen Mann in einem Wohnwagen gehaust.

Familie unter Schock

Zuletzt habe sie unter Brücken und in Zelten geschlafen. Sie habe sich mit Hilfsarbeiten durchgeschlagen – zum Schluss habe sie von Lebensmittelresten aus Mülleimern gelebt.

Nicht einmal habe sie sich bei Freunden oder Verwandten gemeldet. Erst zuletzt sei ihr das Leben zu beschwerlich geworden. «Sie sagte mir, sie sei einfach am Ende, sie sei zu müde, immer wegzulaufen», sagte Schofield dem TV-Sender WHTM.

Der verlassene Mann äusserte sich verärgert. Seine Ex-Frau ahne gar nicht, was für ein Leid sie den Kindern bereitet habe. Ihr Verschwinden sei «ein wahnsinniger Schock» für die Familie gewesen, sagte er im Fernsehen. Er habe damals gedacht, seine Frau sei entführt worden. Später hielt er sie für tot.

Aus den beiden Kindern sei trotz des Schocks über die verlorene Mutter etwas geworden: Die Tochter studiere, der Sohn habe die Universität bereits hinter sich. Wann die Mutter ihre Kinder sehen, sei unklar.

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