Der chinesische Milliardär Guo Guangchang ist vier Tage nach seinem angeblichen Verschwinden offenbar wieder aufgetaucht. Wie das Wirtschaftsmagazin «Caijing» berichtete, nahm Guo am Montag an der Jahreshauptversammlung seines Firmenkonglomerats Fosun teil.
Der 48-jährige Guo, der auch als chinesischer Warren Buffet bezeichnet wird, war Medienberichten zufolge seit Donnerstag nicht erreichbar gewesen. Am Freitag wurde der Handel mit Fosun-Aktien ausgesetzt.
Guo helfe derzeit bei «gewissen Ermittlungen der Justizbehörden», erklärte sein Unternehmen. Unklar blieb, ob Ermittlungen gegen ihn selbst laufen oder er im Zuge von Ermittlungen befragt wurde.
Wie «Caijing» am Montag berichtete, hat Guo seine Mitwirkung an den Ermittlungen mittlerweile «beendet». Er sei «wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt». Sein Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Spekulationen um Korruption
Guos Vermögen beträgt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg 5,6 Milliarden Dollar, auf der Liste der reichsten Chinesen steht er auf Platz 17. Er ist Vorsitzender der Fosun-Gruppe, einem der grössten chinesischen Privatunternehmen, und ihrer wichtigsten Konzerntochter, Fosun International, die über ein Eigenkapital von umgerechnet 7,1 Milliarden Euro verfügt.
Sollte gegen Guo tatsächlich wegen Korruption ermittelt werden, wäre er der mit Abstand bedeutendste Geschäftsmann, der so zu Fall gebracht werden könnte.
Die Unternehmensbeteiligungen der Fosun-Gruppe erstrecken sich auf die Bereiche Immobilien, Finanzen, Stahl, Unterhaltung und Pharmazie.
Anfang dieses Jahres kaufte Fosun das französische Tourismusunternehmen Club Med. Die Gruppe gehörte auch zu einem Konsortium, das im April den berühmten Cirque du Soleil aus Kanada übernahm.