Versicherer dürften operativ stabile Ergebnisse vorweisen

In der Bilanzsaison der kommenden Wochen dürften die Versicherungen insgesamt mit stabilen Ergebnissen aufwarten. Die Branche kam laut dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) trotz Krise an den Finanzmärkten wie auch einer Reihe von Schadenereignissen gut über die Runden.

Das Schadengeschäft blieb für die Versicherer profitabel (Symbolbild) (Bild: sda)

In der Bilanzsaison der kommenden Wochen dürften die Versicherungen insgesamt mit stabilen Ergebnissen aufwarten. Die Branche kam laut dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) trotz Krise an den Finanzmärkten wie auch einer Reihe von Schadenereignissen gut über die Runden.

In der Schadenversicherung steigen die Prämieneinnahmen laut SVV-Mitteilung vom Freitag um 1,4 Prozent. Damit wuchsen die Einnahmen der Gesellschaften schwächer als in den Vorjahren. 2010 hatte das Wachstum rund doppelt so viel betragen.

Im Lebengeschäft gewinnt die berufliche Vorsorge gegenüber den Einzel-Versicherungen weiter an Boden, wie die SVV-Statistiken zeigen. 70 Prozent des Geschäfts besteht heute aus der Vorsorgeversicherung von Berufstätigen. Das Prämienvolumen nahm dort um satte 5,3 Prozent zu.

Das Einzelleben-Geschäft ist erneut geschrumpft, laut SVV um 1,3 Prozent. Damit fällt der Abwärtstrend verglichen mit 2010 aber schwächer aus. Die staatliche Stempelsteuer von 2,5 Prozent auf Einzellebensversicherungen mit Einmalprämie führt laut dem Verband zu einem anhaltend hohen Interesse an fondsgebundenen Lösungen.

Profitables Kerngeschäft

International tätige Versicherer mussten wegen der Erdbebenkatastrophen in Japan und Neuseeland sowie Überschwemmungen in Thailand und Australien hohe Summen berappen. In der Schweiz fielen Kosten für Überschwemmungen und Hagelschäden an.

Dennoch blieb das Schadengeschäft profitabel: Der Anteil der Schadenleistungen und administrativen Kosten an den Prämienvolumina betrug 95 Prozent. Bei einem Wert über 100 Prozent müssten die Versicherer ihr Kerngeschäft mit Erträgen aus den Finanzanlagen subventionieren, um auf Kurs zu bleiben.

Anlagenotstand

Gerade dort, an den Kapitalmärkten, herrscht momentan geradezu ein „Anlagenotstand“: Tiefe Zinsen, die horrende Verschuldung vieler Staaten, unsichere Anlagen im Ausland und sehr schwankungsanfällige Börsenkurse erschweren den Versicherern eine gewinnversprechene Platzierung der Prämieneinnahmen an den Finanzmärkten.

Auch die Währungskrisen um Euro und Dollar machen die Sache nicht leichter. Versicherer haben Mühe, langfristige und vergleichsweise risikoarme Anlagen zu finden. Laut SVV gelang den Versicherern trotz der grossen Probleme den Privatassekuranz, „solide bis gute“ Finanzergebnisse zu erbringen.

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