Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) hat in Lausanne von der Einheitskasse gewarnt. Vertreter der Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft sprachen von falschen Versprechungen und höheren Prämien.
Das Schweizer Krankenversicherungs-System sei eines der leistungsfähigsten der Welt, sagte SVV-Direktor Lucius Dürr. Warum ein System umkrempeln, das gut funktioniere? Warum wolle man das System durch ein «Bürokratie-Monster» ersetzen, fragte Dürr.
Weder die Gesundheitskosten noch die Krankenkassenprämien würden sinken – eher im Gegenteil. Die Versicherer schätzen die Kosten für den Systemwechsel auf 4,582 Milliarden Franken pro Jahr, was die Prämien um 17 Prozent anheben würde.
Die Verwaltungskosten der Krankenkassen, die gemäss den Initianten der Volksinitiative eingespart werden könnten, betragen nur 5,2 Prozent der Prämien, so die Versicherer. Der Anteil sei geringer als jene der IV (6,8 %), der AHV (9,2 %) oder der Suva.
«Wir kontrollieren 90 Millionen Rechnungen pro Jahr», sagte Thomas Grichting, Direktor der Groupe Mutuel. Mit den Leistungserbringern im Gesundheitswesen werde hart verhandelt.
Der SVV entschied sich für eine Medienkonferenz in der Romandie, weil dort die Zustimmung zur Einheitskasse grösser ist als in der Deutschschweiz. In der Romandie werde der Abstimmungskampf von einigen politischen Akteuren dominiert, sagte Philippe Hebeisen, Mitglied des Vorstands des SVV.
Über die Initiative abgestimmt wird am 28. September.