Die Verteidigung des ehemaligen Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, hat alle Beschuldigungen vor dem Internationalen Strafgerichtshof als haltlos zurückgewiesen. Gbagbo wird der Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach der Präsidentenwahl in dem afrikanischen Land Ende 2010 beschuldigt.
Der 67-Jährige soll für die Ermordung, Vergewaltigung und Verfolgung von Hunderten politischen Gegnern verantwortlich sein. „Es gibt nichts, absolut nichts, was die Vorwürfe der Anklage unterstützt“, sagte der Verteidiger Emmanuel Altit am Mittwoch vor dem Gericht in Den Haag.
Die Anklage sei politisch motiviert, betonte der Verteidiger. Sie beruhe ausschliesslich auf Informationen von Gbagbos politischem Gegner, dem heutigen Präsidenten Alassane Ouattara.
Gbagbo ist das erste ehemalige Staatsoberhaupt, das sich vor dem Weltstrafgericht verantworten muss. Bei der Gewaltwelle nach der Wahl waren bis zum Frühjahr 2011 mindestens 3000 Menschen getötet worden. Die Richter müssen bei dem bis zum 28. Februar dauernden Vorverfahren entscheiden, ob die Beweise für ein Hauptverfahren ausreichen.