Verwahrter Bankräuber Hugo Portmann verweigert Nahrungsaufnahme

Der notorische Bankräuber Hugo Portmann isst nichts mehr. Er ist am 6. Dezember 2011 in den Hungerstreik getreten. Der Grund dafür: Portmann ist mit dem neuen Vollzugsplan der Zürcher Strafanstalt Pöschwies nicht einverstanden.

Blick auf die Aussenmauer der Strafanstalt Pöschwies in Regensdorf (Archiv) (Bild: sda)

Der notorische Bankräuber Hugo Portmann isst nichts mehr. Er ist am 6. Dezember 2011 in den Hungerstreik getreten. Der Grund dafür: Portmann ist mit dem neuen Vollzugsplan der Zürcher Strafanstalt Pöschwies nicht einverstanden.

„Genaueres wissen wir nicht“, sagte Jessica Mayer, stellvertretende Kommunikationsbeauftragte des Zürcher Amtes für Justizvollzug. Sie bestätigte einen Artikel der Zeitungen „Tages-Anzeigers“ und „Bund“ vom Mittwoch. Portmann trinke und nehme Vitamine zu sich, sagte Mayer weiter.

Er befinde sich in einem „guten Zustand“ und habe bis vor Kurzem Sport getrieben. „Er arbeitet nach wie vor“, sagte die Sprecherin. Der Häftling werde regelmässig ärztlich kontrolliert und über die Risiken eines Hungerstreiks aufgeklärt. Sollte sich sein Gesundheitszustand verschlechtern, werde er ins Spital gebracht.

Portmann werde täglich mindestens zwei Mal eine Mahlzeit angeboten, trinken dürfe er jederzeit, sagte Mayer. Das Amt für Justizvollzug ordne keine Zwangsernährung an. „Das müssten die Ärzte entscheiden und verordnen.“

Portmann müsste sich weiterbilden

Der Bankräuber möchte, dass er bedingt entlassen wird. „Bevor wir dem zustimmen können, muss er eine deliktorientierte Therapie machen“, sagte Mayer. Dazu gehöre eine Gesprächstherapie, eine berufliche Weiterbildung (Anlehre) und ein Kurs zur Verbesserung der Lese- und Schreibschwäche. Das lehne Portmann aber ab, weshalb man auf seinen Wunsch nicht eingehen könne.

Portmann stand letztmals 2002 vor Gericht. Das Thurgauer Obergericht verurteilte den damals 43-Jährigen wegen zwei Banküberfällen mit Geiselnahme zu neun Jahren Zuchthaus. Das Gericht ordnete eine Verwahrung an. Portmann sei sehr aggressiv gewesen und es bestehe eine hohe Rückfallgefahr, so das Gericht.

Kriminelle Karriere 1983 gestartet

Portmann war im Februar 1999 aus der Bündner Strafanstalt Realta ausgebrochen und hatte im März 1999 zusammen mit dem als „Ausbrecherkönig“ bekannten Walter Stürm und einem weiteren Komplizen eine Bank in Horn TG überfallen. Portmann versteckte sich in einem Ferienhaus der Familie Stürm in Urnäsch AR. Dort verhaftete ihn die Polizei.

Der Bankräuber begann seine kriminelle Karriere 1983 mit Banküberfällen in Wallisellen ZH und in Dietikon ZH. Nach einer Verfolgungsjagd wurde er festgenommen und zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. In einem Hafturlaub 1988 überfiel er eine Bank in Adliswil ZH und erhielt neun Jahre Zuchthaus.

Nach einem Gebirgslauf versuchte er erneut zu fliehen, indem er nach dem Ziel einfach weiterrannte. Nach einer Schiesserei wurde Portmann erneut verhaftet und mit fünf Jahren Zuchthaus bestraft. Diese Strafen werden schliesslich in Verwahrung umgewandelt.

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